Heidelberg

OB Würzner landete quasi "über Nacht auf dem OP-Tisch"

Nun ist der Rathauschef nach vier Woche zurück im Rathaus. Es war das Herz.

20.10.2023 UPDATE: 20.10.2023 06:00 Uhr 1 Minute, 42 Sekunden
„Generalüberholt“ am Schreibtisch: Eckart Würzner will jetzt mehr auf sich hören und nicht mehr alles selbst machen. Foto: Stadt
Interview
Interview
Eckart Würzner
Oberbürgermeister von Heidelberg

Von Alexander Wenisch

Heidelberg. Eckart Würzner ist seit dieser Woche wieder zurück im Rathaus. Vier Wochen war der Heidelberger Oberbürgermeister außer Gefecht. Im RNZ-Gespräch erzählt der 62-Jährige erstmals öffentlich, was passiert ist.

Herr Würzner, wie geht es Ihnen?

Es geht mir wieder sehr gut, danke. Zum Glück haben wir hier in Heidelberg gute Ärzte, Top-Leute, die genau richtig reagiert haben und mir helfen konnten.

Was war passiert?

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Ich war bei einem Check bei meinem Arzt. Eigentlich reine Vorsorgeroutine, die ich regelmäßig mache. Dabei wurde festgestellt, dass an meinem Herzen etwas nicht stimmt. Und dann landest du quasi über Nacht auf dem OP-Tisch. Das ist schon erstmal ein echter Schock! Ich bin ja fast nie krank, ich kenne das gar nicht von mir.

Was genau hat nicht gestimmt?

Eine Herzklappe war defekt. Dadurch war mein Herzmuskel überlastet und hatte sich vergrößert.

Und das haben Sie nicht gemerkt?

Ich war nicht so fit wie sonst, das schon. Aber ich hatte keine akuten Symptome wie bei einem Infarkt zum Beispiel. Beim letzten Halbmarathon hatte ich die schlechteste Zeit, seit ich dort mitlaufe. Da habe ich mich schon gewundert. Aber gut, ich dachte: Na ja, hast auch viel gearbeitet, bist nicht so gut in Form, musst wieder mehr trainieren. Jetzt weiß ich: Da steckte mehr dahinter als meine Laien-Diagnose.

Jetzt waren Sie in Reha. Hatten Sie genug Zeit, sich zu regenerieren?

Ich war in Bad Wiessee in Bayern. Das war sehr gut, aber auch sehr anstrengend. Da kommst du in der ersten Woche gar nicht raus, gehst von einer Anwendung zur nächsten. Ich war froh, wenn ich abends ins Bett konnte.

Klingt wirklich anstrengend!

Ja, aber es wurde besser. Ich habe die Wochen wirklich gebraucht zur Regeneration. Das war schon wichtig. Und ich bin sogar dazu gekommen, mal wieder ein Buch zu lesen und über die wichtigen Fragen nachzudenken, nicht über das Alltags-Klein-Klein, über das man sich normal ärgert.

Und jetzt müssen Sie erst noch eine Weile halblang machen?

Beim Sport muss ich mich bis Weihnachten noch etwas zurückhalten. Im Moment trainiere ich morgens für eine halbe Stunde auf den Heimtrainer. Ich muss mich erst wieder in Form bringen. Oder besser gesagt: mein Herz. Der Muskel braucht Zeit, sich wieder auf Normalmaß zurückzubilden. So habe ich es auch meinem Team gesagt: Irgendwann muss so ein Motor auch generalüberholt werden (lacht).

Welche Konsequenzen ziehen Sie aus dieser Erfahrung für den Job?

Ich werde versuchen, mehr auf mich zu hören und die eine oder andere Aufgabe abzugeben. Ich muss nicht alles machen. Die vier Wochen haben ja gezeigt, dass ich auf ein gutes Team bauen kann. Der Laden läuft. Und an alle Leserinnen und Leser kann ich nur appellieren: Gehen Sie zur Vorsorge! Es lohnt sich.

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