Nach tödlichem Unfall auf Spielplatz laufen die Ermittlungen
Der 39-Jährige war am Samstag von einem Ast erschlagen worden. Noch ist unklar, wie es dazu kommen konnte. Der Spielplatz ist weiterhin gesperrt.

Heidelberg. (ani) Der Schock in der Stadt sitzt noch immer tief, nachdem am Samstag ein 39-jähriger Familienvater von einem herabfallenden Ast auf einem Spielplatz in Handschuhsheim getötet wurde. Der Spielplatz bleibt nun bis auf Weiteres gesperrt, erklärte ein Polizeisprecher am Montag. Die Stadt habe dort am Montagmorgen einen vorsorglichen Baumschnitt vorgenommen.
"Wir sind zutiefst betroffen über diesen schrecklichen Unglücksfall. Den Angehörigen des getöteten Familienvaters gilt unser tiefstes Mitgefühl. Wir sind in Gedanken bei ihnen. Die Ermittlungen der Polizei müssen nun zeigen, wie es zu dieser Tragödie gekommen ist", so Oberbürgermeister Eckart Würzner auf RNZ-Anfrage.

Der Mann war am Samstagnachmittag mit seiner Familie auf dem Spielplatz, wie ein Polizeisprecher am Montag auf Nachfrage bestätigte. Der Ast brach gegen 17 Uhr offenbar völlig unvermittelt ab und traf den Familienvater. Trotz schneller Erster Hilfe erlag er seinen schweren Verletzungen. Nun ermittelt die Kriminalpolizei, ob ein etwaiges Fremdverschulden vorliegt.
Das entsprechende Grundstück sowie der Spielplatz und der Baumbestand befinden sich im Eigentum der städtischen Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz (GGH). Der Spielplatz liegt inmitten der Wohnsiedlung "Atzelhof" zwischen Rottmannstraße und Steubenstraße. Die Kontrollen der Bäume und des Spielplatzes erledigt die Stadt, wie ein Stadtsprecher am Montag auf RNZ-Anfrage erklärte.
Bei dem Baum, dessen Ast abgebrochen war, handelt es sich ihm zufolge um eine Rosskastanie. Man bitte um Verständnis, dass aufgrund der laufenden Ermittlungen weder Stadt noch GGH weitere Fragen zu dem tragischen Vorfall beantworten werden. Wann der betroffene Baum beispielsweise zuletzt kontrolliert wurde, will die Stadt nicht sagen.
Zertifizierte Baumkontrolleure prüfen die insgesamt rund 50.000 Bäume in der Stadt in der Regel turnusmäßig. Jeder Baum kommt etwa alle neun Monate einmal dran, wie im vergangenen Jahr auf einer Sommertour mit Umweltbürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain und einem Baumkontrolleur berichtet wurde.
Dass Äste von Bäumen abbrechen, kann mehrere Gründe haben: Beispielsweise können Pilze das Holz von innen zersetzen – was man von außen teilweise gar nicht sieht. Auch Hitze kann Bäume schädigen – das Holz wird spröde.
Update: Montag, 23. Juni 2025, 18.50 Uhr
Ast erschlägt Vater auf Handschuhsheimer Spielplatz
Heidelberg. (pol/mare/rl/dpa) Vor den Augen seiner Familie ist ein Vater auf einem Kinderspielplatz in Handschuhsheim von einem herabstürzenden Ast erschlagen worden. Der 39-Jährige sei gerade mit einem seiner beiden Kinder beschäftigt gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Dem Kind sei nichts passiert.
Die Ehefrau habe nach dem Vorfall am Samstag unter Schock gestanden und sei seelsorgerisch betreut worden, sagte der Sprecher. Warum der Ast abbrach und den Mann traf, sei unklar. Mehrere Zeugen hätten das Geschehen bestätigt.
Zwar seien sofort Erste-Hilfe-Maßnahmen eingeleitet worden, hieß es. Der 39-Jährige sei aber an seinen schweren Verletzungen gestorben.
Zu Größe und zum Gewicht des Astes konnte der Sprecher zunächst keine Angaben machen. Auch blieb unklar, um welche Baumart es sich handelt und ob der Ast zum Beispiel morsch war.
Damit die Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst schnell zum Spielplatz gelangen konnten, parkten sie auf der Rottmannstraße, die bis etwa 18.40 Uhr gesperrt war.
Die Kriminalpolizeidirektion Heidelberg hat die Ermittlungen übernommen. Das Landschaftsamt sei zudem vor Ort gewesen, sagte der Polizeisprecher. Der Spielplatz bleibe noch bis Montag abgesperrt.
Warum der Ast abbrach, ist noch unklar. Die weiteren Ermittlungen hat die Kriminalpolizeidirektion Heidelberg übernommen.
Update: Sonntag, 22. Juni 2025, 15.21 Uhr
