Keine Windeln für die Polizei-Reiterstaffel
Stadt behauptet: Pferdeäpfel würden stets rasch beseitigt

Die Reiterstaffel ist beliebt, die Hinterlassenschaften der Pferde sind es weniger. Foto: Rothe
Heidelberg. (dns) Schon beim ersten Einsatz waren die Polizisten - und vor allem die Pferde - der Reiterstaffel gleich die Stars in der Hauptstraße: Viele Passanten zückten ihr Smartphone und schossen Fotos der edlen Tiere, die das Sicherheitsgefühl der Heidelberger heben sollen. "Die Reiterstaffel hat bei der Bevölkerung sehr große Sympathiewerte", erklärt auch eine Stadtsprecherin. Doch auf deutlich weniger Gegenliebe bei den Heidelbergern stoßen die Hinterlassenschaften der Rösser auf der Hauptstraße. Mehrere Leser beschwerten sich bei der RNZ wegen Pferdeäpfeln, die über längere Zeit mitten in der Fußgängerzone liegen. Sie seien nicht nur als "Tretminen" eine Gefahr für unachtsame Passanten - sie riechen auch einfach unangenehm.
Dabei sollte der Tierkot laut der Stadtsprecherin eigentlich kein Ärgernis darstellen. Immer wenn die Reiterstaffel im Stadtgebiet unterwegs ist - je nach Witterung ein bis zweimal pro Woche -, bekommen die sogenannten Kontaktreiniger der städtischen Abfallwirtschaft Bescheid. Auf ihrer üblichen Tour sammeln sie die Pferdeäpfel dann entlang der Route auf.

Auf der Neckarwiese übernehmen bei Bedarf die Heidelberger Dienste. "Es ist aber auch klar, dass die Reinigungsteams die Reiterstaffel nicht permanent begleiten können", so die Sprecherin der Stadt, die zugleich betont: "Insbesondere in der Altstadt vergehen keinesfalls Stunden, ehe die Hinterlassenschaften verschwinden." Die Belästigung werde demnach auf ein Minimum reduziert. Auch der finanzielle und personelle Aufwand der Stadt für die Kotbeseitigung sei zu vernachlässigen, "da die paar Pferdeäpfel, die anfallen, im Zuge der beschriebenen, regulären Reinigungsaktionen mit aufgesammelt werden".
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Noch weniger Aufwand betreiben die Reiterstaffeln in anderen europäischen Städten: Sie haben ihren Rössern eine Art Windel verpasst - Säckchen, die am Hinterteil der Tiere befestigt werden und in die die Äpfel einfach hineinfallen. Nach Angaben der Polizei werden die sogenannten "Pooh Bags" aber in Baden-Württemberg nicht genutzt. "Ein wenig aus optischen Gründen", wie die Stadtsprecherin erklärt, "vor allem aber, weil das Tragen dieser Säckchen für die Tiere unangenehm ist."



