In der Kleingemünder Straße wird die Schrittgeschwindigkeit oft ignoriert

Die Kleingemünder Straße wurde als Übergangslösung frisch asphaltiert. Die Kontrollen für die Verkehrssicherheit gehen weiter.

14.09.2016 UPDATE: 15.09.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 45 Sekunden

Die Kleingemünder Straße in Ziegelhausen ist als verkehrsberuhigter Bereich ausgewiesen. Die neue Straßendecke aus Asphalt hat daran nichts geändert. Foto: Alex

Von Thomas Seiler

Heidelberg. Nach mehrwöchiger Bauzeit präsentiert sich die Kleingemünder Straße in Ziegelhausen seit Mitte August in einem neuen Kleid. Runde 250.000 Euro ließ es sich die Stadt kosten, die zum Teil marode Pflasterung der Fahrbahn zwischen der Einmündung Peterstaler Straße/Moselbrunnenweg im Westen und Hahnbergweg im Osten komplett zu entfernen und stattdessen den Fahrstreifen mit einem Asphaltbelag zu versehen. Für die Fahrzeuge dort ist die Straße nun sicherer. Geblieben sind die mit Kleinpflastern hergestellten Gehwegbereiche, ebenso die seitlichen Rinnen und Bänderungen.

Wie schon dem Bezirksbeirat im vergangenen Jahr mittgeteilt, sieht die Stadt die Asphaltierung als provisorische Übergangslösung. Damals hatte der Bezirksbeirat mehrheitlich für eine farbliche Asphaltgestaltung als Dauerlösung plädiert, was jedoch an den Mehrkosten scheiterte.

Geblieben sind weiterhin die Einbahnstraßenregelung in West-Ost-Richtung sowie die Ausschilderung als verkehrsberuhigte Zone. Hier hakt Ines Pötzschke als fleißige Nutzerin der Straße ein. Gerade weil, optisch gesehen, die Fahrbahn von zwei "Gehwegen" gesäumt wird, beobachtete sie schon mehrfach ein schnelles Durchfahren von Autos ohne die notwendige Rücksichtnahme auf Fußgänger. Dabei gelte nach wie vor Schrittgeschwindigkeit, zumal in der Straße viele Schulkinder unterwegs seien, sich zwei Einrichtungen zur Kinderbetreuung befänden und der Weg zum beliebten Kinderspielplatz auf das "Kuchenblech" führe, sagt die stellvertretende Kinderbeauftragte des Stadtteils. Hinzu kommt aus ihrer Sicht, dass Fußgänger prinzipiell die Straße in ihrer ganzen Breite benutzen dürfen und daher "gegenseitige Achtung" notwendig ist.

Dass die Verkehrssicherheit eine große Rolle spielt, betont auch die Pressestelle der Stadt und verweist auf zwei jüngst durchgeführte Geschwindigkeits-messungen. Bisher zeigten die Messungen keine Zunahme an Geschwindigkeitsüberschreitungen, denn wie in der Vergangenheit auch seien etwa zehn Prozent der Fahrzeuge schneller als in Schrittgeschwindigkeit unterwegs. Da Parken außerhalb der eingezeichneten Flächen unzulässig ist, wird mit der Polizei kontrolliert, wer seinen Wagen falsch abstellt oder in die falsche Richtung einfährt. Zudem nehme man die Straße auch im Rahmen des Sicherheitsaudits unter die Lupe.

Für das Ende des Provisoriums und der grundlegenden Umgestaltung stehen laut Pressestelle "im städtischen Haushalt absehbar noch keine Mittel zur Verfügung". Sollte es trotzdem dazu kommen, seien eine Vorplanung und gegebenenfalls eine Bürgerbeteiligung notwendig. Dass hierbei die schier endlosen Debatten wieder aufkeimen wie damals, als anno 1992 mit der "kleinsten Fußgängerzone Europas" der absolute Autostillstand begann und Pflanzkübel den Fußgängerbereich aufwerteten, liegt auf der Hand.

Doch bei der jetzigen Einbahnstraße gibt es sowieso Einschränkungen. Im Westen lässt sich das Straßenstück bis zum Hotel "Adler" in beiden Richtungen befahren, und im Osten kommt man noch bis auf die Parkfläche des "Kuchenblechs". Trotz Verbotsschild fahren auch viele Autos weiter bis zu den Parkplätzen der Volksbank Kurpfalz, für Bezirksbeirätin Ines Pötzschke "eben ein Verkehrs- und kein Kavaliersdelikt".

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