Heidelberg

Im "Teddybärkrankenhaus" wird kranken Plüschtieren geholfen (plus Video)

Die Medizinstudenten wollen den Kindern die Angst nehmen. Noch am heutigen Mittwoch sind sie auf dem Uniplatz.

08.05.2024 UPDATE: 08.05.2024 04:00 Uhr 1 Minute, 23 Sekunden
Teddy-Doc Felix erklärt Malin mit einem Röntgenbild, was es mit der Pfote ihrer Leopardin Kona auf sich hat. Foto: lne

Von Luna Nebija

Heidelberg. "Sie hat es gleich geschafft", sagt Josefina, während sie die letzten Nadelstiche setzt. Wunden zu nähen, ist für die Medizinstudentin eigentlich nichts Besonderes. Das Ungewöhnliche an dieser Operation: Die Patientin heißt Lina und ist ein Plüschelefant. Auch in diesem Jahr organisierte die Fachschaft Medizin der Universität Heidelberg wieder das "Teddybärkrankenhaus".

Auch an diesem Mittwoch können Kinder im Vorschulalter ihre Kuscheltiere auf dem Uniplatz von Medizinstudierenden untersuchen und verarzten lassen. Dieses Mal sind auch ein Rettungswagen und eine Orthoptistin, also eine Fachkraft der Augenheilkunde, dabei. Mit dem Projekt wollen die Studierenden Kindern die Angst vor Ärzten und Krankenhäusern nehmen.

Die Kinder kommen mit ihren Eltern oder Erziehern und werden von den Medizinern abgeholt. Die sogenannten Teddy-Docs begleiten sie einzeln durch die verschiedenen Stationen. Emma ist Medizinstudentin im vierten Semester und begleitet heute die fünfjährige Malin. Ihr Leopard Kona habe sich beim Purzelbäumeschlagen an der Pfote verletzt, erzählt sie.

Mittlerweile wird das Charity-Projekt europaweit von Medizinstudierenden durchgeführt. "In Heidelberg gibt es das Teddybärkrankenhaus schon seit 25 Jahren. Wir erwarten innerhalb der drei Tage um die tausend Kinder", berichtet Josefina. In den Zelten sind unterschiedliche Fachrichtungen vertreten. Malin und Kona starten im Anamnesezelt. Hier werden die Kuscheltiere untersucht und Diagnosen gestellt. "Vielleicht sollten wir ihr erstmal eine Spritze gegen die Schmerzen geben", schlägt Emma vor. Als Nächstes geht es zum Impfen. Hier bekommt Kona eine Zeckenimpfung – die sei im Sommer besonders wichtig, findet Malin. Kona erhält sogar einen Impfpass.

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Nach einem kurzen Besuch beim Zahnarzt geht es weiter ins OP-Zelt. Hier röntgt Teddy-Doc Felix die gebrochene Pfote. "Es ist zum Glück ein glatter Bruch, der dürfte schnell wieder heilen", erklärt er und verweist auf das Röntgenbild. Für den Bruch bekommt Kona noch eine Schiene und einen Gips, den Malin selbst anlegen darf. "Wir versuchen, die Kinder so gut wie möglich einzubinden und ihnen jeden Schritt zu erklären", sagt Josefina. Dadurch könne die Distanz zwischen Kindern und Ärzten abgebaut werden, so erscheine der Beruf nicht mehr ganz so unverständlich, findet sie.

Am Ende bekommt Malin noch ein Rezept für ihr Kuscheltier. Damit kann sie in der Apotheke Äpfel und Traubenzucker abholen.

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