IBA-Pläne für Heidelberger Patrick Henry Village: Jetzt wird es ernst!

Entwicklungsvision der IBA wird am Mittwoch vorgestellt - "Gesprächsstoff über Heidelberg hinaus"

27.03.2017 UPDATE: 28.03.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 25 Sekunden

Ein riesiges, begehbares Modell des Patrick Henry Village im Maßstab 1:200 ist am Mittwoch beim Bürgerforum im Hermann-Maas-Haus in Kirchheim zu sehen. Darauf ist bereits die mögliche neue Struktur gemäß der Entwicklungsvision von Kees Christiaanse zu sehen. Foto: Weingärtner

rie. Der Niederländer Winy Maas entwarf "Free Henry", eine deregulierte Zone für innovative Konzepte. Und dem Italiener Carlo Ratti schwebte eine moderne Kommune vor, in der alles geteilt wird. Vier renommierte Städtebaubüros haben vergangenes Jahr für die Internationale Bauausstellung Heidelberg (IBA) Visionen für die Zukunft der ehemaligen US-Siedlung Patrick Henry Village (PHV) entwickelt. Die Entwürfe für die "Wissensstadt von Morgen" waren radikal - und nahmen keine Rücksicht auf Heidelberger Befindlichkeiten oder gar Finanzierungsfragen.

Doch jetzt wird es ernst: Am Mittwoch stellt der niederländische Städtebauer Kees Christiaanse beim vierten IBA-Bürgerforum zu PHV die finale Entwicklungsvision für die 97 Hektar große Konversionsfläche vor. Die Pläne sind noch streng geheim. Aber Eingeweihte sind begeistert - und Baubürgermeister Jürgen Odszuck macht schon einmal mächtig Werbung: "Das Konzept wird weit über Heidelberg hinaus für Gesprächsstoff sorgen." PHV zu einem eigenständigen Stadtteil zu entwickeln, sei eine große Herausforderung. "Mit dem Beitrag von Kees Christiaanse bekommen wir nun eine sehr konkrete Diskussionsgrundlage voller Ideen und Innovationen."

Damit die Bürger sich die Vision besser vorstellen können, wird es beim Bürgerforum im Kirchheimer Hermann-Maas-Haus ein riesiges Modell von PHV im Maßstab 1:200 geben, durch das man sogar hindurchgehen kann. Im Anschluss an die Vorstellung können Bürger Rückfragen stellen und die Ideen kommentieren.

Schon einen Tag später, am Donnerstag, stellt der Gemeinderat dann die Ampeln für den weiteren Planungsprozess auf Grün. Das Gremium wird voraussichtlich die Aufstellung des Bebauungsplans beschließen - das ist der Startschuss für den Planungsprozess. Danach kann die Stadt mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), der das PHV-Gelände aktuell noch gehört, über den Ankauf verhandeln. Zudem entscheidet der Gemeinderat endgültig, ob das Registrierungszentrum für Flüchtlinge des Landes ein weiteres Jahr - bis 30. April 2018 - auf PHV bleiben kann.

Schon Ende des Jahres könnte der Gemeinderat dann den grundlegenden Beschluss über die städtebaulichen Ziele für PHV fassen. "Wir haben einige Projekte, die am liebsten schon morgen auf die Fläche wollen", sagte Oberbürgermeister Eckart Würzner gestern zum Zeithorizont. "Und da ja nicht alle Bestandsbauten abgerissen werden, kann die Entwicklung danach schon recht schnell gehen."

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Info: Bürgerforum zu PHV, Mittwoch, 29. März, 18 Uhr, Hermann-Maas-Haus (Kirchheim), Hegenichstraße 2.

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