IBA Heidelberg: Ist die Unterstützung für die Stuttgarter IBA wichtiger?

Die IBA der Landeshauptstadt wird wohl vom Land unterstützt - Ressorts streiten über Zuständigkeit für die IBA Heidelberg

12.01.2017 UPDATE: 13.01.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 38 Sekunden
Winfried Kretschmann

In neun Sätzen sang Winfried Kretschmann ein Loblied auf die Internationale Bauausstellung (IBA) Heidelberg. Archivfoto: Franziska Kraufmann

Von Sebastian Riemer

Heidelberg. Im Oktober 2014 trudelte bei allen Ministern der damals grün-roten Landesregierung ein Brief vom Chef ein. In neun Sätzen sang Winfried Kretschmann ein Loblied auf die Internationale Bauausstellung (IBA) Heidelberg. "Sie steht in der Tradition großer internationaler Bauausstellungen und verfolgt Ziele, die der Landesregierung wichtig sind", schrieb der Ministerpräsident. Der letzte Satz: "Ich möchte sie daher bitten, die Ziele der IBA Heidelberg mit zu unterstützen und sich gegenüber konkreten Anliegen der IBA offen zu zeigen."

Ob der Brief in allen Ministerien gelesen wurde, ist nicht überliefert. Jedenfalls ist es mit der Unterstützung des Landes für das seit vier Jahren laufende Projekt - auch nach dem Regierungswechsel zu Grün-Schwarz - noch immer nicht weit her.

Ganz anders läuft das offenbar bei der "IBA 2027 StadtRegion Stuttgart", die dieses Jahr startet - das Jahr 2027 markiert den Schluss. Diverse Vertreter der Landesregierung haben ihre Bereitschaft für eine Förderung signalisiert. "Wir haben definitiv die Zusage des Landes, uns zu unterstützen", sagt IBA-Projektleiterin Elke Gregori von der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart. Nur die genauen Modalitäten müssten noch geklärt werden. Gregori ist zuversichtlich, dass das Land die IBA nicht nur finanziell fördert, sondern auch institutionell beim Projektbüro einsteigt. Im Gegensatz zur IBA in der Landeshauptstadt, wo von Beginn an die ganze Region einbezogen wird, hat Heidelberg seine IBA 2012 alleine gestartet - was man je nach Standpunkt naiv oder mutig finden kann.

Seitdem ist Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne), die als Heidelberger Landtagsabgeordnete auch im Aufsichtsrat der hiesigen IBA sitzt, Hauptansprechpartnerin beim Land. Nun ist nach RNZ-Informationen jedoch in der Landesregierung ein fröhliches Schwarzer-Peter-Spiel im Gange, wer eigentlich zuständig ist. Laut Bauers Pressesprecher Jochen Schönmann hat seine Ministerin zwar damals die Federführung übernommen. Er sagt aber auch: "Davon zu unterscheiden ist eine Ressortzuständigkeit des Wissenschaftsministeriums." Diese sei nicht gegeben, da weder Hochschul- noch Städtebau in Bauers Ressort angesiedelt seien. Und er fügt vielsagend hinzu: "Zur Frage der Ressortzuständigkeit der IBA Heidelberg finden derzeit Gespräche statt."

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Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU), die für Städtebauförderung zuständig ist, lässt über ihre Sprecherin Silke Walter allerdings ausrichten, dass die IBA Heidelberg ein "einzelstadtbezogenes Projekt mit einer stark auf die Wissens- und Bildungslandschaft fokussierten Ausrichtung" sei, weshalb sie von Beginn an vom Wissenschaftsministerium begleitet werde. Und das sei auch weiterhin "fachlich und sachlich sinnvoll".

Baubürgermeister Jürgen Odszuck bleibt unterdessen zuversichtlich: "Wir sind mit mehreren Ministerien in guten Gesprächen." Wäre ja auch gelacht, wenn da gar nichts mehr käme. Schließlich bekommt sogar die trinationale IBA Basel bis zum Jahr 2020 insgesamt 700.000 Euro vom Land Baden-Württemberg.

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