Heidelberger Baustellen im Sommer

Pendler sollten morgens zehn Minuten früher los

Diesen Sommer gibt es in und um Heidelberg viele Baustellen - Was wann wo warum gesperrt ist, und welche Auswege es gibt

28.05.2017 UPDATE: 29.05.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 48 Sekunden

Wenn Anfang Juni die Bauarbeiten an der Bus- und Straßenbahnhaltestelle am Hauptbahnhof starten, sollten Autofahrer und ÖPNV-Nutzer vorbereitet sein. Wenig später ist außerdem die Umgehungsstraße bei Wieblingen nur noch einspurig befahrbar. Grafik: Peh & Schefcik

Von Sebastian Riemer

Heidelberg. Sommerzeit ist Baustellenzeit - doch diesen Sommer kommt es in Heidelberg besonders dicke. Autofahrer, Nutzer des Nahverkehrs, Radler und Passanten müssen sich auf noch mehr Sperrungen, Umleitungen, verlegte Haltestellen und Staus als üblich einstellen. Denn nicht nur in Heidelberg gibt es vier große und mehrere kleine Baustellen. Dazu kommen noch die Vollsperrung der Friedensbrücke in Neckargemünd sowie der Neubau der Eisenbahnbrücke über die A 656 bei Mannheim-Friedrichsfeld. Die RNZ beantwortet wichtige Fragen zum Baustellen-Sommer.

Was ist der größte Brocken? Die wohl größte Herausforderung für alle Beteiligten wird der Umbau der Haltestelle Hauptbahnhof Nord und der dortigen Kurfürsten-Anlage (1) im Rahmen des Mobilitätsnetzes - laut Baubürgermeister Jürgen Odszuck eine "OP am offenen Herzen". Dort wird es künftig vier statt zwei Gleise geben, die Haltestelle rückt direkt vor das Bahnhofsgebäude. Im Juni geht es dort mit den ersten Arbeiten los - und ab Ende Juli wird die Haltestelle bis September nicht mehr bedient. Ersatzhaltestellen werden in der Nähe eingerichtet, deren Standort kann sich jedoch immer mal ändern - ebenso wie die Fahrpläne der Busse und Bahnen. Ab Ende Juli und bis Anfang Dezember ist zudem die Kurfürsten-Anlage zwischen Karl-Metz- und Mittermaierstraße voll gesperrt. Bis zum geplanten Ende der Bauarbeiten im März 2019 gibt es immer wieder Einschränkungen.

Wo wird noch im Rahmen des Mobilitätsnetzes gebaut? Bereits voll im Gange ist der Umbau der Straßenbahntrasse in der Eppelheimer Straße (3) im Pfaffengrund. Aktuell fährt dort ein Busersatzverkehr. Heftig für alle, die aus Eppelheim kommen oder dorthin müssen, wird es ab Juli: Dann wird die Autobahnbrücke, über die künftig zwei Gleise führen sollen, abgerissen und neu gebaut. Bis Herbst 2018 wird der Verkehr in beide Richtungen über die Friedrich-Schott-Straße nördlich der Eppelheimer Straße umgeleitet.

Zudem wird die Bahnstadt an das Liniennetz angeschlossen (2), was am Czernyring zu spüren sein wird. Voraussichtlich ab Juli ist die Fahrbahn zwischen Czerny- und Montpellierbrücke nur noch auf einem Streifen befahrbar.

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Was wird sonst noch gemacht? Die Fahrbahn der Umgehungsstraße L 637 bei Wieblingen zwischen Kurpfalzring und Grenzhöfer Weg wird ab 6. Juni und bis 7. August erneuert (4). Richtung Heidelberg ist dann gesperrt, es gibt eine weiträumige Umleitung. Ende Juli muss die Straße zudem für einige Tage voll gesperrt werden.

Im Spätsommer ist dann der Steigerweg dran, wo ab 4. September der Steilhang oberhalb des Bergfriedhofs gesichert werden muss (5). Die Straße ist bis 10. November voll gesperrt, der Verkehr wird über die Klingenteichstraße umgeleitet, auch die Buslinie 39 ist betroffen.

Schließlich wird ab 24. Juli der Schlossbergtunnel voll gesperrt (6). Bis 1. September wird sämtlicher Verkehr über die B 37 umgeleitet.

Und rund um Heidelberg? Richtig hart wird es für viele Pendler, wenn ab 3. Juli die Friedensbrücke in Neckargemünd bis 8. Oktober für Sanierungsarbeiten voll gesperrt wird. Zudem wird die B 37 saniert und dabei halbseitig dicht gemacht. Fahrzeuge unter 20 Tonnen Gewicht werden über die Ziegelhäuser Brücke umgeleitet. Schon ab Neckarsulm werden Autofahrer - besonders Lkw-Fahrer - mit Schildern darauf hingewiesen, auf die rechte Neckarseite zu wechseln. damit die Belastung für die Ziegelhäuser Brücke nicht zu groß wird.

Außerdem ist die A 656 bei Mannheim-Friedrichsfeld aktuell wegen des dortigen Brückenneubaus noch bis mindestens Frühjahr 2018 in beide Richtungen nur einspurig befahrbar.

Warum alles auf einmal? Dass es besonders bei den Arbeiten im Rahmen des Mobilitätsnetzes jetzt losgehen muss, hat mit der Förderung von Bund und Land zu tun. "Bis Ende 2019 muss alles fertig und abgerechnet sein", so Baubürgermeister Jürgen Odszuck. Heidelberg könne es sich schlicht nicht leisten, diese Förderung zu riskieren. "Sonst hätten wir das sicher mehr entzerrt." Andere geplante Bauvorhaben wurden aber tatsächlich zurückgestellt. "Die neue Radwegeverkehrsführung am Adenauerplatz haben wir auf Ostern 2018 verschoben", sagt Alexander Thewalt, Leiter des städtischen Verkehrsmanagements.

Gibt es besondere Tipps für Pendler? "Wir empfehlen ja grundsätzlich stets allen, auf den ÖPNV umzusteigen", sagt Odszuck. Das gelte auch jetzt, trotz - oder gerade wegen - der Situation am Hauptbahnhof. Darüber hinaus kann es laut Odszuck nicht schaden, immer dann, wenn sich an der Baustelle etwas ändert, morgens zehn Minuten mehr Zeit einzuplanen. "Es ist auf jeden Fall ratsam, seine bisherigen Gewohnheiten zu überprüfen."

Wo kann man sich aktuell informieren? Für die Hauptbahnhof-Haltestelle planen RNV und Stadt eine große Kommunikationskampagne, zeitweise auch mit Personal vor Ort. Zu allen Baustellen gibt es aktuelle Informationen unter www.heidelberg.de/baustellen. Die Umleitungen des ÖPNV stehen unter www.rnv-online.de.

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