Heidelberg freut sich über "City of Literature"
Die RNZ hat zur Auszeichnung Heidelbergs Stimmen gesammelt.

Oberbürgermeister Eckart Würzner: "Die Aufnahme ins Netzwerk der Unesco Creative Cities ist für Heidelberg Ehre und Ansporn zugleich. Im Verbund und internationalen Austausch mit den anderen Netzwerkstädten wollen wir unsere Qualitäten als Creative City unter Beweis stellen." Glückwünsche von Würzner gingen auch nach Mannheim, der "City of Music".
Wissenschaftsministerin Theresia Bauer: "Baden-Württemberg ist stolz auf Heidelberg! City of Literature zu sein, ist bundesweit einmalig und eine großartige Auszeichnung. In der Kombination mit der City of Music Mannheim ist dies ein starkes kulturelles Signal für die Metropolregion Rhein-Neckar."
Frank Zumbruch, ehemaliger Projektleiter: "Das ist auch für mich persönlich einfach toll. Ich habe das Projekt zusammen mit Franziska Schaub vom Kulturamt der Stadt bis zur Abgabe begleitet und war auch der Erste, der von der Unesco Bescheid bekam. Wir haben uns im Komitee von dieser Idee zur Bewerbung eine deutlich stärkere Profilierung der Stadt in Richtung Kultur und Kulturwirtschaft, besonders den Buchhandel, versprochen. Ich bin glücklich, dass es mit der Auszeichnung geklappt hat. Auch für Mannheim. Das ist unvergleichlich, das hat keine andere Region."
Jagoda Marinic, Autorin: "Heidelberg hat jetzt ein international anerkanntes Siegel dafür bekommen, dass die Stadt eine literarische Bedeutung hat. Darüber freue ich mich sehr. Es bringt uns in Verbindung mit der ganzen Welt, mit Ländern in anderen Kontinenten, die auch ,City of Literature' sind oder sein möchten. So werden wir inspiriert und können andere inspirieren. Eines hat uns die Auszeichnung gezeigt: Dass man, wenn man solche Großprojekte gemeinsam angeht, sie auch erreichen kann."
Jakob Köllhofer, Chef des DeutschAmerikanischen Instituts: "Das ganze DAI freut sich über diese Entscheidung. Langjährige Mühen sind hiermit belohnt worden. Natürlich ist dieser Titel eine Ehre, aber wir müssen uns auch seiner würdig erweisen. Wir sind alle gefordert, originelle Ideen einzubringen und der Herausforderung eines sich wandelnden Leseverhaltens und Literaturverständnisses kreativ zu begegnen. Die ,literarische Stadt' ist ein Auftrag an alle Heidelberger. Das DAI wird sich weiterhin voll einbringen; neben vielen Lesungen wurde in diesem Herbst gerade der Writer's Room auf den Weg gebracht."
Manfred Metzner, Verleger: "Die Ernennung ist ein ganz großer Tag für alle, die sich hier seit Jahren für Literatur und Poesie eingesetzt haben und für die Kultur überhaupt in Heidelberg. Als erste deutsche Stadt in dieses Literatur- und Kreativnetzwerk der Unesco aufgenommen zu werden, ist eine besondere Auszeichnung und eine große Herausforderung zugleich. Ich hoffe, dass der Literatur durch die Stadtverwaltung und den Gemeinderat zukünftig der Stellenwert eingeräumt wird, den andere kulturelle Bereiche längst haben. Ein Literaturhaus gehört dazu. Die Konfrontation mit dem Anderen, dem Fremden wird dieser Stadt gut tun. Ebenso wie das Vorantreiben literarischer Entwicklungen. Wir stehen alle vor großen Herausforderungen, nicht nur durch die rasante Digitalisierung. Literatur und Poesie haben die Kraft zur Entschleunigung. Diese besondere Kraft ist der Antrieb für gesellschaftliche Veränderungen, die auf Langfristigkeit zielen. Ein dauerhafter, lebhafter Dialog in der Stadtgesellschaft über das Kulturgut Buch und seine Tiefenwirkungen ist daher für unser kulturelles Leben überlebensnotwendig."
Sabine Gehrt, Buchhändlerin (Schmitt & Hahn): "Die Auszeichnung ist eine tolle Folge, die aus den Bemühungen aller Beteiligten entstanden ist. Für uns als Buchhandlung wird das Siegel viel bringen, vor allem, was Veranstaltungen angeht. Unsere Hoffnung ist auch, dass jetzt Unterstützung kommen wird für Literaturevents. In der Stadt tut sich da ja bereits viel. Jetzt werden wir erst einmal die Schaufenster entsprechend dekorieren."