Es staut sich wieder im Neuenheimer Feld
Eine Bohrkernuntersuchung auf der Ernst-Walz-Brücke sorgt für noch längere Staus. Zudem wird auch noch der Radweg "kleinräumig" gesperrt.

Heidelberg. (ani) Die Corona-Pandemie mit vermehrter Möglichkeit, aus dem Homeoffice zu arbeiten, hatte in den letzten eineinhalb Jahren für ein wenig Entspannung in Sachen Verkehrsprobleme im Neuenheimer Feld gesorgt. Doch jetzt sind die Staus zurück. Der Grund: eine Bohrkernuntersuchung an der Ernst-Walz-Brücke. Abwechselnd musste dafür in der vergangenen Woche je ein Fahrstreifen in Richtung Hauptbahnhof gesperrt werden. Ab dieser Woche ist das wieder so, allerdings in Fahrtrichtung Neuenheimer Feld. Dann sind Staus nicht am Nachmittag, sondern am Morgen vorprogrammiert.
Daniel Lingenhöhl, Chefredakteur von Spektrum der Wissenschaft des Springer-Verlags, sprach vergangene Woche von einem kompletten "Verkehrskollaps". Kollegen hätten vom Sitz des Springer-Verlags in der Tiergartenstraße 17 bis zur Berliner Straße gut eine Stunde gebraucht. Dabei staute es sich nicht nur in der Straße "Im Neuenheimer Feld", also bei der Kopfklinik, sondern auch im Bereich der Chirurgie bis zur Schrankenausfahrt. Laut Lingenhöhl kamen Autofahrer im Klinikbereich nicht einmal mehr aus den Parkhäusern heraus. "Es ging nichts mehr", so Lingenhöhl. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Spektrum habe man deshalb empfohlen, im Homeoffice zu arbeiten. Das hat Lingenhöhl am Ende der Woche auch selbst getan, nachdem er den Dienstweg einmal von Neckargemünd aus mit dem Rad angetreten war – und der Stau noch schlimmer war als am Vortag.
Die Bohrkernuntersuchung an der Ernst-Walz-Brücke startete am 2. November und dauert noch bis Donnerstag, 11. November. Mit der Untersuchung wird die Betonqualität der Brücke unter die Lupe genommen. Dafür müssen Öffnungen in die Fahrbahn gebohrt und Betonproben entnommen werden. Das passiert an mehreren Stellen auf der gesamten Brückenlänge. Anschließend werden die Bohrlöcher wieder geschlossen. Um den Verkehr möglichst wenig zu beeinträchtigen, werde jeweils auf nur einem der vier Fahrstreifen gearbeitet, teilt die Stadt mit. Krankenwagen könnten die Schienen zur Durchfahrt nutzen.
Nach der Bohrkernuntersuchung am Donnerstag ist es aber noch nicht vorbei mit Sperrungen. "Um Synergien zu schaffen", heißt es aus dem Rathaus, "wird die Stadt anschließend auch den Geh- und Radweg bei der Treppenanlage auf Neuenheimer Seite erneuern". Diese Arbeiten beginnen am Donnerstag und dauern bis voraussichtlich Freitag, 19. November.
Der Geh- und Radweg muss hierfür am Brückenkopf (Fahrtrichtung Neuenheimer Feld) kleinräumig gesperrt werden. Damit der Fuß- und Radverkehr die Baustelle passieren kann, wird die Fahrstreifensperrung in diesem Bereich kleinräumig aufrechterhalten: Der Radweg wird "angerampt" und der Fuß- und Radverkehr auf dem gesperrten rechten Fahrstreifen gesichert an der Baustelle vorbeigeführt. Für den Autoverkehr ist die Durchfahrt auf dem linken Fahrstreifen frei, es gilt Tempo 30.



