Ein Spielplatz von Kindern für Kinder
Der Spielplatz im Hasenleiser ist nach dem Umbau eröffnet. Die Stadt fragte bei den Kleinsten nach Ideen. Die Netzschaukel ist dabei besonders beliebt.

Von Hannes Huß
Heidelberg. Kinder wissen am besten selbst, wie ein Spielplatz aussehen soll. Deshalb hatte das Quartiersmanagement Hasenleiser rund 150 Kinder eingeladen, ihre Ideen bei der Neugestaltung des Spielplatzes Lahrer Straße im Hasenleiser einzubringen. Sie konnten Bilder malen, Modelle basteln oder Vorträge halten, um der Verwaltung klarzumachen, was sie sich für das neue Gelände wünschen. Jetzt wurde der neue Spielplatz eingeweiht und von den Kindern begeistert ausprobiert.
Bei der Eröffnungsfeier freut sich Oberbürgermeister Eckart Würzner über die schnelle Umsetzung des Neubaus: "Zwei Jahre sind für die Umsetzung eines solchen Projekts wirklich schnell." Das war auch nötig, schließlich sollen die Nachwuchs-Planer ihren eigenen Spielplatz ja auch noch selbst nutzen. Dieser Prozess war für alle Beteiligten durchaus anspruchsvoll, erzählt Ernst Baader, dessen Landschafts- und Forstamt für die Umsetzung der Pläne zuständig war. "Die Kinder finden ihre Ideen hier gebaut", freut sich auch Gabriela Bloem vom Amt für Stadtentwicklung.
Nur einen Wunsch mussten die Erwachsenen den Kindern leider ausschlagen: Ein riesiges rosafarbenes Einhornkarussell konnte nicht gebaut werden. Der Schmerz darüber sitzt bei den Kindern allerdings nicht allzu tief, sie sind an diesem Tag viel zu beschäftigt, all die anderen Spielgeräte auszuprobieren. Zu neunt schaukeln sie sich auf der Netzschaukel immer weiter nach oben, bis sie sich fast überschlagen. Direkt daneben sitzt Andreas Glombik aus Mannheim. Er ist mit der Tochter seiner Freundin da, die im Hasenleiser lebt. "Früher stand hier eine Doppelschaukel, da haben sich die Kinder immer drum gestritten." Jetzt geht es deutlich harmonischer zu. Einer der Netzschaukler hat aber noch eine Idee, wie es sogar besser werden könnte: "Wir können noch einen Motor dranbauen."
Einer, der den Spielplatz ganz genau kennt, ist Heiko Kressin, der im Hasenleiser aufgewachsen ist: "Den Spielplatz gibt es, so lange ich denken kann. Aber früher war er nicht so schön." Heute ist er mit seiner Tochter und seinem Sohn zur Eröffnung gekommen, die beide mit ihren Kindergartengruppen ihre Ideen eingereicht haben. Jetzt toben sie auf dem Klettergerüst mit Rutsche und dem kleinen Trampolin herum.
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Bei der Gestaltung des neuen Spielplatzes wurde auch darauf geachtet, für Kinder zwischen drei und neun Jahren altersgerechte Geräte zu bauen. Einige davon, wie etwa der Irrgarten oder der Sandkasten, sind außerdem rollstuhlgerecht. Damit der Spielplatz mit dem Quartier verbunden ist, stehen zwischen den Spielgeräten und am Eingang Hasen- und Möhrenstatuen. So wird der Spielplatz zu einem kleinen Identifikationsort für die jüngsten Bewohner des Hasenleisers. Gabriela Bloem hat auch schon eine genaue Vorstellung, was der neue Spielplatz für den Hasenleiser und das angrenzende Hospital-Gelände bedeuten wird: "Dann kommt das Hospital zum Hasenleiser und umgekehrt." So sollen die beiden Viertel in Zukunft eng zusammenwachsen.



