Heidelberg

Ein Haus für alle Generationen

Trägerverein übernimmt: Schlüsselübergabe im neuen Bürgerzentrum in der ehemaligen "Chapel" - Stadtteilmitte für die Südstadt

29.03.2021 UPDATE: 30.03.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 43 Sekunden
Die Chapel in der Römerstraße soll im März fertig werden und zahlreichen Veranstaltungen Raum bieten, sobald es Corona wieder erlaubt. Das Kunstprojekt des Portugiesen Bordalo II an der Westfassade bleibt erhalten. Foto: Philipp Rothe

Von Maria Stumpf

Heidelberg. Auf der Zielgeraden: Ende März soll Schlüsselübergabe sein, im April wird eingerichtet. Ab Sommer kehrt dann wieder Leben ein in die "Chapel" an der Römerstraße. Seit 2016 wird die ehemalige und denkmalgeschützte amerikanische Kirche zu einer besonderen Stadtteilmitte für die Südstadt umgebaut. Der neu gegründete Trägerverein "Chapel – Raum für Stadtkultur" wird das Bürgerzentrum ehrenamtlich leiten.

Gründungsmitglieder sind der Stadtteilverein Südstadt, der Caritasverband Heidelberg, der Verein "Effata Eine-Welt-Kreis" und der Verein "formAD – Architektur, Design, Kommunikation". Sie werden in diesen Tagen als ehrenamtliche Betreiber im Untergeschoss ihre Büros beziehen. Auch das Südstadtbüro wird dort seinen Platz finden. Nach den Sommerferien geht es mit dem Publikumsverkehr im großen Rahmen los.

Ursula Röper, Thorsten Erl, Birgit Grün und Klaus Gottermeier (v.l.) erklären vor dem alten Haupteingang der Chapel das Konzept der neuen Stadtteilmitte. Foto: Philipp Rothe

"Das Gemeinsame soll zu etwas Neuem führen", erklären Thorsten Erl (formAD) und Birgit Grün (Caritas) das Ziel. "Es ist viel mehr als nur ein Haus mit Fläche." Denn es gehe auch um gemeinsame Identität und soziale Nachbarschaft. Ein Energiekraftwerk für Kultur und Kunst soll es werden, mit Konzerten und Tanzabenden, auch Ausstellungen, Sportangeboten, Lesekreisen oder einem Internet-Café – kurz: ein offenes Haus für alle Generationen, ein Bürgertreff, der sich entwickeln soll. Vielleicht auch mal Literaturabende oder Filmfestivals? "Warum nicht? Ideen sind willkommen", meinen Ursula Röper vom Stadtteilverein und Klaus Gottermeier vom Verein Effata. Ein privat geführtes Café wird es dagegen nicht geben. Ein Großteil des Gebäudes ist stadtteilbezogenen Veranstaltungen vorbehalten, allein im großen Kirchenraum mit offenem Foyer ist auf rund 200 Quadratmetern Platz für circa 190 Stühle. Kleinere Multifunktionsräume bieten Möglichkeiten für Besonderes. Das Raumkonzept wurde in Kooperation mit der Internationalen Bauausstellung (IBA) entwickelt.

Im großen Kirchenraum mit offenem Foyer ist auf rund 200 Quadratmetern Platz für circa 190 Stühle. Foto: Philipp Rothe

Postalisch wird die "Chapel" übrigens eine neue Adresse bekommen: Der Haupteingang wird Richtung Norden in die Rheinstraße verlegt, um das Haus zur Stadtteilmitte hin zu öffnen. Balkone laden dann zum Blick auf einen Garten ein, in dem auch mal Feste gefeiert werden sollen. Als Reminiszenz an alte Zeiten bleibt die große Tür zur Römerstraße als Notausgang erhalten. Und natürlich bleibt auch das Kunstprojekt des Portugiesen Bordalo II an der Westfassade. Die fantasievollen Tierskulpturen aus Zufallsfunden gelten als populäre Upcycling-Kunst und stoßen längst auf internationale Aufmerksamkeit. Aber auch andere, kleine Erinnerungen im Kirchenraum schmücken das Gebäude.

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Es sei ein Ort, der Neues verbindet und Altes bewahrt, sagen die vier Mitglieder des Trägervereins zufrieden – und meinen damit wohl nicht nur die Architektur. "Alles ist im Werden in diesem Stadtteil", sagen sie und hoffen, dass ihr neues Bürgerzentrum identitätsstiftend sein wird für alte Südstädter und Neubürger. "Die Eröffnung kommt nicht zu spät und nicht zu früh. Jetzt können alle mit anpacken", sagt Ursula Röper.

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