Heidelberg

Das Gutachten über Carl Neinhaus kommt im Herbst

Gibt es eine Entscheidung über das Ehrengrab für den NS-Bürgermeister noch 2021?

19.09.2021 UPDATE: 20.09.2021 06:00 Uhr 44 Sekunden
Carl Neinhaus. Foto: Stadtarchiv

Heidelberg. (dns) Noch in diesem Jahr könnte der Gemeinderat eine Entscheidung darüber fällen, ob das Ehrengrab des ehemaligen Heidelberger Oberbürgermeisters Carl Neinhaus bestehen bleibt. Derzeit schaut sich mit Historiker Prof. Frank Engehausen von der Uni Heidelberg ein Experte für die Stadtgeschichte die Biografie des Politikers an. Neinhaus hatte die Stadtverwaltung in der Weimarer Republik, unter den Nazis und in der Bundesrepublik geleitet. Dafür gewährte die Stadt Neinhaus 1973 ein Ehrengrab auf dem Bergfriedhof – obwohl dieser schon 1933 NSDAP-Mitglied war und die Verbrechen der Nazis in Heidelberg während seiner Amtszeit zumindest duldete.

Als Neinhaus’ Name dann im April dieses Jahres in der RNZ auf einer Liste aller Ehrengrab-Inhaber stand, zeigten sich mehrere RNZ-Leser in Leserbriefen irritiert – und brachten das Thema damit auch auf die Agenda der Stadtverwaltung. Diese hat auf die Empörung nun mit der Beauftragung Engehausens reagiert.

Wie ein Stadtsprecher erklärt, soll der Historiker herausarbeiten, ob die "Voraussetzungen, die der Zusprechung eines Ehrengrabes für Oberbürgermeister Neinhaus zugrunde lagen", nach heutigem Stand der Forschung noch immer zutreffen. Die Ergebnisse erwartet die Stadt noch im Herbst.

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Im Anschluss soll dann der Gemeinderat darüber abstimmen, ob dem ehemaligen Oberbürgermeister diese Würdigung entzogen wird.

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