Heidelberg

"Anti Hero" – Taylor-Swift-Gottesdienst in Heiliggeist (Update)

Im Gottesdienst am Sonntag, 12. Mai, wird statt der traditionellen Orgel eine Band mit Swift-Songs erklingen.

16.04.2024 UPDATE: 18.04.2024 12:50 Uhr 2 Minuten, 27 Sekunden

Die Heidelberger Heiliggeistkirche. Archivfoto: Alex

Heidelberg. (dpa) Der erste Gottesdienst war sofort ausgebucht, nun gibt es einen zweiten: Die evangelische Heiliggeistkirche in der Heidelberger Innenstadt bietet am Sonntag, 12. Mai, zwei Messen mit Live-Musik von Popstar Taylor Swift. "Ich bin ziemlich geflasht und überrascht. Mit dieser Resonanz hatte ich nicht gerechnet", sagte Pfarrer Vincenzo Petracca am Mittwoch. Der erste Gottesdienst um 11 Uhr sei innerhalb kürzester Zeit ausgebucht gewesen. Deswegen werde es noch einen zweiten um 13 Uhr geben. Pro Gottesdienst stehen 423 Plätze zur Verfügung. Der Eintritt ist frei, aber es müssen Plätze reserviert werden.

"Wir wollen ganz bewusst andere Milieus erreichen, insbesondere Jüngere", sagte Petracca zur Idee hinter dem Konzept. Das scheint zu klappen: Die ersten Reservierungen seien vor allem von Müttern gekommen, deren Kinder gesagt hätten: "Wir gehen zusammen hin", erzählte Petracca und lachte. Die Gottesdienste tragen den Titel "Anti Hero" nach dem Titel "Anti-Hero" von Swift. Die etwa sechs Stücke des Popstars wird Tine Wiechmann singen, die unter anderem als Professorin für Pop-Kirchenmusik an der Hochschule für Kirchenmusik Heidelberg tätig war.

Die Heiliggeistkirche bietet demnach seit 2015 immer wieder Konzerte mit Popmusik - Beatles, Leonard Cohen, Queen, Madonna. Auch einen Gottesdienst mit Musik von Michael Jackson gab es schon, bei dem der Pfarrer nach eigener Aussage auch auf die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen Jackson und das Thema Missbrauch in der Kirche einging.

"Das ist bei Taylor Swift viel einfacher", sagte Petracca zum Thema hinter der Musik. In den Gottesdiensten im Mai soll es um das Verhältnis von Religion und Politik bei Taylor Swift gehen. "Sie ist im Moment die wirkmächtigste Popmusikerin auf unserem Planeten. Sie wird für so einflussreich gehalten, die US-Wahlen im Herbst zu beeinflussen", sagte der 59-Jährige. Er verweist darauf, dass Swift sich in der Vergangenheit auch klar als Christin politisch geäußert hat.

Die Heiliggeistkirche in der Heidelberger Altstadt ist nach Angaben Petraccas eine rund 600 Jahre alte gotische Kirche und die größte Kirche in Heidelberg und Umgebung. 

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Update: Aufgrund der großen Nachfrage hat die Evangelische Kirche Heidelberg nochmal rund 400 Plätze für beide Gottesdienste freigegeben. Die Plätze sollen ab Donnerstagnachmittag buchbar sein. Hier geht es zum Buchungssystem.

Update: Donnerstag, 18. April 2024, 12.49 Uhr


Heidelberg. (RNZ) Um den Mega-Star Taylor Swift, ihre Songs und ihre Spiritualität dreht sich der Pop-Gottesdienst mit Titel "Anti Hero" am Sonntag, 12. Mai, um 11 Uhr in der Heiliggeistkirche am Heidelberger Marktplatz. Das teilte die Evangelische Kirche Heidelberg mit. 

Im Gottesdienst wird statt der traditionellen Orgel eine Band mit Swift-Songs erklingen: Tine Wiechmann (Vocal), Christoph Georgii (Piano), Christoph Carl (Bass) und Jens Nobiling (Drums).  Citykirchenpfarrer Vincenzo Petracca gestaltet den Gottesdienst und deutet die Lieder. Der Eintritt ist frei.

Wegen der großen Nachfrage ist eine kostenfreie Platzreservierung für den Gottesdienst erforderlich über das Ticketsystem auf www.heiliggeist-heidelberg.de.

Tine Wiechmann singt Taylor Swift-Lieder in der Heiliggeistkirche. Foto: Evangelische Kirche Heidelberg

Taylor Swift ist der wirkmächtigste Popstar unserer Zeit. Mit ihren nur 34 Jahren räumt sie unzählige Preise ab und stellt immer neue Rekorde auf. Sie ist Pop- und Country-Sängerin, Gitarristin, Songschreiberin, Musikproduzentin und Schauspielerin. Eine riesige, eingeschworene Fangemeinde schart sie um sich, die sich die "Swifties" nennt.

Mehr als 280 Millionen Follower auf Instagram und musikalische Milliardenumsätze verschaffen ihr Einfluss. Diesen nutzt sie auch bewusst politisch. Sie gilt in ihrer amerikanischen Heimat als Republikaner-Schreck. Man hält sie für so mächtig, die US-Wahlen im Herbst beeinflussen zu können.

Zum größten Popstar des Planeten wurde sie erst im vergangenen Jahr gekrönt. Mit ihrem Album "Midnights" stürmte sie gleichzeitig die ersten zehn Plätze der US-Billboard-Charts. Sie schrieb Grammy-Geschichte, als sie mit diesem Album zum vierten Mal den Grammy für das Album des Jahres gewann. Das ist bisher noch keinem Künstler und keiner Künstlerin gelungen.

Das "Time"-Magazin kürte sie im Dezember als erste Popsängerin überhaupt zur Person des Jahres. In der Begründung heißt es: Swift habe in einem schwierigen Jahr voller Spaltung und Dunkelheit "einen Weg gefunden, Grenzen zu überwinden und eine Quelle des Lichts zu sein".

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