Es begann mit einem großartigen "Boléro"
Eröffnung der 13. Ausgabe der Französischen Woche Heidelberg mit der Compagnie Didier Théron in der Hebelhalle

Didier Thérons Tänzer präsentierten in der Hebelhalle "2018, célébrer la jeunesse!". Foto: Rothe
Von Arndt Krödel
Heidelberg. Begeisterung, Jubel, Bravorufe: Mit einer fantastischen Interpretation von Maurice Ravels berühmtem "Boléro" sorgte die "Compagnie Didier Théron" aus Montpellier für einen Glanzpunkt bei der Eröffnung der 13. Französischen Woche Heidelberg, zu der zahlreiche Gäste in die Hebelhalle gekommen waren.
Schon mit ihrem ersten Stück an diesem denkwürdigen Abend, "Le jeune homme et la mort" (Der junge Mann und der Tod), zugleich die Deutschland-Premiere, hatte die Tanztruppe aus Heidelbergs Partnerstadt um den Choreographen und Regisseur Didier Théron gezeigt, welch großartiges Potenzial in ihr steckt.
Es war der Auftakt zu mehr als 50 Beiträgen, die in diesem Jahr das Programm der Französischen Woche bis zum 21. Oktober bestreiten. Dafür dankte Festivalleiterin Erika Mursa in ihrer Begrüßungsansprache den Mitwirkenden und sprach von einer "offenen Plattform für alle Kulturschaffenden, privaten Akteure und Institutionen". Die Vorsitzende des Deutsch-Französischen Kulturkreises - er organisiert das Festival mit finanzieller Unterstützung der Stadt Heidelberg und in Partnerschaft mit dem hiesigen Montpellier-Haus und dem Unterwegstheater - wollte die Zahl "13" gar nicht erst abergläubisch betrachten, im Gegenteil: "Wir sind Optimisten. Es ist eine Chance und ein Glück, dieses Festival zum 13. Mal auf die Beine zu stellen", meinte sie, nicht ohne hinzuzufügen, dass diese Leistung ohne das ein ganzes Jahr über ehrenamtlich arbeitende Team nicht möglich sei.
Auch Heidelbergs Kulturbürgermeister Joachim Gerner sprach von einer "Chance" und einem Ausdruck von "bonheur", dass dieser Austausch mit unserem engsten Nachbarn 13 Jahre lang möglich war: "Da kann man nur danken." Die beigeordnete Bürgermeisterin für Kultur der Stadt Montpellier, Isabelle Marsala, lobte die Beziehungen zwischen Städten unterschiedlicher Nationen als wesentlichen Vorteil für die internationale politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit. Bemerkenswert an der Französischen Woche sei ihrer Meinung nach auch, dass diese gemeinsam mit Franzosen und Frankophilen entstanden sei.
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Das Tanzstück von Didier Théron, "2018, Célébrer la Jeunesse" (2018, Die Jugend feiern) widmet sich genau 100 Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs dem Thema Jugend, Gewalt und Krieg. Zur suggestiven Musik von Maurice Ravel schickt Théron im ersten Teil, "Le jeune homme et la mort", zwei Tänzer und eine Tänzerin auf einen nicht enden wollenden Kreislauf auf die Bühne, der sich mehr und mehr zu einem grandiosen Wechselspiel in atmosphärisch geladener Stimmung entwickelt und das Überwinden einer dunklen Vergangenheit vorwärtstreibt.
Info: www.französische-woche.de



