Die Zukunft des Försters ist unsicher
Was wird aus Harald Lörschs Job in Ziegelhausen? – Anstellung bei der Stadt angeboten

Heidelberg. (ths) Ob Revierförster Horst Lörsch ab Mitte nächsten Jahres weiterhin durch die Ziegelhäuser Wälder streift, steht in den Sternen. Damit würde eine Ära zu Ende gehen, die 1998 begann, wie er jetzt dem Bezirksbeirat mitteilte. Warum solche gravierende Änderungen den im Stadtteil beliebten Forstmann betreffen, erläuterte zuvor der Abteilungsleiter Forst des städtischen Landschafts- und Forstamts, Florian Haensel. Es geht nämlich darum, die forstliche Revierstruktur anzupassen, um nicht unvorbereitet auf die anstehende Forstreform 2019 in Baden-Württemberg zu stoßen.
Das heißt: Ab sofort greift eine neue Reviereinteilung bis 2019. Die Forstorganisation gliedert sich danach in die vier Reviere Rohrbach, Königstuhl, Handschuhsheim und Ziegelhausen. Allerdings besitzen die drei erstgenannten Reviere im Gegensatz zu Ziegelhausen keinen Staatswald-Anteil. Und hier liegt der Hund für Lörsch begraben. Denn in dem Rechtsstreit "Kartellverfahren Forst" zwischen dem Land und dem Bundeskartellamt hat das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf eine vorläufige Entscheidung getroffen. Demnach wird dem bislang bestehenden Einheitsforstamt zum 1. Juli 2019 die Funktion entzogen, als Anlaufstelle für alle Waldbesitzer zu gelten.
Die Entscheidung des OLG in Verbindung mit dem Ministerratsbeschluss und dem aktuellen Koalitionsvertrag im Bund betrachtete Haensel daher "als Initialzündung für eine tief greifende Forstreform" im Land. Das bedeutet für die Stadt, dass die betrieblichen Zuständigkeiten für sämtliche Staatswaldflächen, die dann auch Ziegelhausen betreffen, in eine Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) "Staatswald" übergehen.
"Ab diesem Zeitpunkt gibt es daher keine gemischten Staats- und Kommunalwaldreviere mehr", betonte der städtische Abteilungsleiter. Im Vorgriff auf diese Tatsache heißt dies nun ab sofort gerade für Ziegelhausen, dass der Revierleiter Handschuhsheim, Andreas Ullmann, Ansprechpartner für den neu eingeteilten Stadtwald "Distrikt Ziegelhausen" wird. Das betrifft die Areale rund um den Köpfel und den Bereich Mausbach, die eine Größe von knapp 140 Hektar haben. Die wesentlich größere Fläche weitgehend auf der anderen Seite des Steinbachtals, die rund 950 Hektar ausmacht, gehört dem Staat und bleibt zumindest bis Mitte nächsten Jahres noch in der Hand von Lörsch.
Auf eines wies Haensel ebenfalls hin: Nach dieser Umstrukturierung, die die Waldfläche in Zuständigkeit der Stadt in Ziegelhausen erheblich einschränkt, denkt man über eine Umbenennung nach, möglicherweise in die Reviere Nord, Mitte und Süd. Für Lörsch stellte er, was auch der Bezirksbeirat befürwortete, eine Weiterbeschäftigung bei der Stadt in Aussicht. Eine andere Möglichkeit könnte sein, dass Lörsch seine Erfahrung bei der AöR "Staatswald" einbringt. "Ich weiß bis zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht, wie es weitergeht", erklärte Lörsch der RNZ, denn "ab Sommer 2019 bin ich ja kein Förster in Ziegelhausen mehr."



