Die Lage für die Halle 02 "ist dramatisch"
Geschäftsführer Felix Grädler im Interview

Die Halle02 in der Heidelberger Bahnstadt. Foto: vaf
Heidelberg. (ani) Seit fast vier Monaten geschlossen – ohne Öffnungsperspektive: Während sich inmitten der Corona-Pandemie das Leben in vielen Bereichen wieder normalisiert, bleiben Clubs und große Veranstaltungshäuser geschlossen. Besonders betroffen in Heidelberg ist das größte Konzerthaus der Stadt, die Halle 02. Denn sie bekommt keine Förderung. Geschäftsführer Felix Grädler über eine ungewisse Zukunft.
Wenn die Corona-Krise vorbei ist: Wird es dann in der Halle 02 wieder Partys und Konzerte geben?
Das kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.
Wie dramatisch ist die Lage?
Es ist Alarmstufe: Rot. Denn auch wenn wir den neuen Außenbereich geöffnet haben, sind wir weit von dem entfernt, was eigentlich unser Geschäft ist – nämlich Konzerte, Partys, dichtes Menschengedränge. Insofern ist die Lage sehr dramatisch. Im Prinzip gibt es keine schlechtere, vorstellbare Situation für uns als privatwirtschaftlich betriebenen Kulturbetrieb.
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Die Stadt hat der Halle 02 die Miete erlassen, es wurden Spenden gesammelt, es gibt Hilfsprogramme. Hilft das gar nicht?
Doch natürlich. Insbesondere die Hilfsbereitschaft von den Freunden der Halle zu spüren, das ist toll und wichtig. Zudem konnten wir viele Kosten stunden, manches wurde uns erlassen. Aber das reicht alles nicht. Viele Kosten laufen weiter – die Unsicherheit, wie es weitergeht, bleibt. Die Miete wird bis August erlassen. Was kommt danach? Veranstaltungen wird es wohl bis Ende des Jahres nicht geben.
Wie kann die Halle gerettet werden?
Wir bräuchten wirtschaftlich gesehen verbindliche Zusagen für Unterstützungen – für einen längeren Zeitraum. Persönlich würde ich mir aber wünschen, dass man bei der Gelegenheit nun anerkennt, dass Clubs Kulturorte sind – und dafür sorgt, dass sie weiter existieren können.




