Heidelberg fordert unabhängige Studie
Reservierte Reaktionen aus Mannheim und Ludwigshafen

Archiv-Foto: Kresin
Heidelberg. (ste) Vor anderthalb Monaten präsentierte der Verein "Eventkultur Rhein-Neckar", ein Zusammenschluss von 17 Clubbetreibern, Veranstaltern und Kulturschaffenden, einen Vorschlag für ein neues Förderkonzept, um dem Clubsterben in der Region entgegenzuwirken. Die RNZ hat nun in drei Städten und bei der Metropolregion nachgefragt, was sie von den Vorschlägen halten.
Hintergrund
Das Förderkonzept von "Eventkultur" sieht einen Fonds vor - etwa auf Ebene der Metropolregion -, aus dem Clubs Zuschüsse bekommen, die Live-Veranstaltungen mit Bands oder DJs anbieten. Als Verteilungsschlüssel sollen die Abgaben an die Gema dienen, die in Deutschland die
Das Förderkonzept von "Eventkultur" sieht einen Fonds vor - etwa auf Ebene der Metropolregion -, aus dem Clubs Zuschüsse bekommen, die Live-Veranstaltungen mit Bands oder DJs anbieten. Als Verteilungsschlüssel sollen die Abgaben an die Gema dienen, die in Deutschland die Nutzungsrechte von Komponisten, Textdichtern und Musikverlegern wahrnimmt und bei der solche Veranstaltungen angemeldet werden müssen. ste
In Mannheim und Ludwigshafen wollen die Verwaltungen noch keine Stellungnahme abgeben. Anders in Heidelberg: Dort erkennt man an, dass Live-Clubs von Bedeutung sind "für das kulturelle Leben und als weicher Standortfaktor". Voraussetzung für eine Förderung sei aber eine Studie, welche die Zahl und Art der Clubs in Heidelberg und der Metropolregion aufzeigt sowie die Kriterien, nach denen sie ihren Kultur- von ihrem kommerziellen Betrieb abgrenzen. Auch die Ursachen der Schließungen sollten untersucht werden.
Genau das hat der Verein "Eventkultur" auch vor: In Zusammenarbeit etwa mit der Dualen Hochschule und der Popakademie Mannheim oder der IHK Rhein-Neckar soll zunächst das Publikum befragt werden und danach auch die Akteure der Veranstaltungswirtschaft. Zudem ist eine Umfrage zur Rolle von Live-Clubs als Standortfaktor bei 20 relevanten Arbeitgebern der Region geplant. Die Stadt Heidelberg findet jedoch, dass die Studie von einer "unabhängigen Instanz" gemacht werden sollte, um Objektivität zu gewährleisten. Erst wenn solch eine Arbeit vorliege, könne man beurteilen, ob der Gema-Verteilungsschlüssel funktioniere.
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Beim Kulturbüro der Metropolregion begrüßt man die Vorschläge hingegen. "Dadurch kommt die prekäre Lage der Clubs in die Diskussion", sagt Mitarbeiter Robert Montoto. Er hält das Konzept für einen "spannenden Ansatz" und eine gute Grundlage für weitere Gespräche. "Wir sind gerne bereit, die Diskussion zwischen den Betreibern und den Kommunen zu moderieren", so Montoto weiter. Als Zuschussgeber könne das Kulturbüro jedoch nicht auftreten, denn: "Wir haben kein eigenes Budget. Wenn wir Projekte machen, müssen wir die Gelder dafür selbst eintreiben."