Rekord-Beteiligung bei der Heidelberger Stura-Wahl 2016
Bei den Vertretern der uniweiten Listen gab es starke Verschiebungen - Grüne Hochschulgruppe (GHG) trat aus Kandidatenmangel nicht wieder an - Jusos und SDS legen zu

Symbolfoto: dpa
dns. Etwa 15 Prozent der Uni-Studenten gaben in der letzten Woche ihre Stimme ab, in den Jahren zuvor lag die Beteiligung stets unter 14 Prozent. Die Studenten entschieden, welche uniweiten Listen wie viele Vertreter in den Studierendenrat schicken dürfen. Deren Gesamtzahl ist abhängig von der Wahlbeteiligung und steigt von 16 auf 18. Die restlichen 58 Sitze im wichtigsten Gremium der Studierendenschaft werden durch Fachschaftsvertreter besetzt.
Bei den Vertretern der uniweiten Listen gab es starke Verschiebungen, was vor allem daran liegt, dass mit der Grünen Hochschulgruppe (GHG) eine der beiden stärksten Listen vom letzten Jahr (drei Sitze) aus Kandidatenmangel nicht wieder antrat. Ihre Wähler scheinen vor allem zur Juso-Hochschulgruppe und Die Linke.SDS gewandert zu sein: Erstere gewann einen Sitz hinzu und erzielte mit 17 Prozent das beste Wahlergebnis, der SDS gewann sogar zwei Sitze hinzu (15,8 Prozent). Beide stellen mit drei Sitzen künftig die größten "Fraktionen".
Zulegen konnten außerdem die Liberale Hochschulgruppe (LHG), der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) und die Fakultätsliste Biowissenschaften, die sich jeweils von einem auf zwei Sitze verbesserten. Ihr Ergebnis vom Vorjahr hielten dagegen die Fachschaftsinitiative Jura (zwei Sitze), "Die Liste" und Campus Bergheim (je ein Sitz). Als einzige muss sich die Liste der Medizinstudierenden mit einem schlechteren Ergebnis als 2016 zufriedengeben: Statt drei entsendet sie künftig nur noch zwei Vertreter.
Zur hohen Wahlbeteiligung dürfte beigetragen haben, dass parallel nicht nur über die Kooperation mit Nextbike (siehe Artikel rechts), sondern auch über die studentischen Vertreter im Senat und in den Fakultätsräten abgestimmt wurde. Und zum Senat trat die GHG erfolgreich an: Sie stellt künftig zwei der vier studentischen Senatoren, einen mehr als im letzten Jahr. Die Jusos konnten ihren Platz verteidigen, und auch die LHG ergatterte nach zwei Jahren wieder einen Sitz. Die "Unabhängigen Medizinstudierenden" und der RCDS verloren jeweils ihren Platz.
Dem RCDS könnte zum Verhängnis geworden sein, dass einige seiner Mitglieder vor der Stura-Wahl versuchten, die Fachschaftsinitiative Jura per Gerichtsbeschluss auszuschließen. Das Verwaltungsgericht Karlsruhe lehnte den Antrag jedoch ab. Bei den anderen Gruppen stieß die erneute Klage auf Unverständnis. Beim Verwaltungsgericht ist derzeit auch noch eine Klage offen, mit der der RCDS die Satzung der Verfassten Studierendenschaft in Heidelberg für nichtig erklären lassen will.



