Stadtteilverein Rohrbach winkt ab
Das Problem sind die ansteigenden Sitzreihen. Die Stadt organisiert nun Gespräche zur Nachnutzung.

Von Steffen Blatt
Heidelberg. Das Hospital-Gelände in Rohrbach ist derzeit eine einzige große, quirlige Baustelle. Auf dem rund neun Hektar großen Areal entstehen unter anderem 600 Wohnungen, Gewerbe- und Büroflächen sowie ein großer Park. Das Collegium Academicum baut ein selbstverwaltetes Wohnheim für Studierende, das Montessori-Zentrum zieht mit Schule und Kinderhaus auf das Gelände, in der Sporthalle soll in Zukunft Beachvolleyball gespielt werden. Für die meisten Bestandsgebäude gibt es also Pläne zur Nachnutzung – nur nicht für das ehemalige Theater.
Das Gebäude stammt zwar aus den 1930er-Jahren, ist aber in einem guten Zustand. Geht es nach der Stadtverwaltung, soll das Theater in Zukunft für Veranstaltungen genutzt werden. Erste Abstimmungen dazu, wie eine Trägerstruktur aussehen könnte, finden derzeit statt, sagt ein Sprecher auf RNZ-Anfrage. "Ziel ist, eine tragfähige Lösung zu erarbeiten und die vielfältigen Interessen und Nutzungen miteinander zu verbinden."
Ein Problem dabei ist die Architektur des Saales mit den nach hinten ansteigenden Zuschauerreihen. Eine Begradigung wäre aus Sicht der Stadtverwaltung unverhältnismäßig teuer und aufwändig – was jedoch die Nutzungsmöglichkeiten einschränkt. Darum hat ein potenzieller Nutzer auch schon abgewunken: der Stadtteilverein Rohrbach.
"Nach einer Begehung sehen wir keine Möglichkeit, das Theater in Eigenregie als Bürgerzentrum zu betreiben, selbst nach einer Begradigung des Bodens", berichtete Vorstandsmitglied Hans-Peter Droste kürzlich bei der Jahreshauptversammlung. Dabei wird ein geeigneter Raum für Veranstaltungen im Stadtteil dringend gebraucht, denn die Eichendorff-Halle mit ihrem eher spröden Charme lässt sich nur mit viel Aufwand zu einer gemütlichen Örtlichkeit umgestalten.
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Dieses Bedürfnis sieht auch die Verwaltung, die nun nach anderen Möglichkeiten sucht. "Derzeit werden mehrere Gesprächsrunden mit den Akteuren vor Ort – auch dem Stadtteilverein – organisiert, um diese zu vernetzen und zusammenzutragen, wer welche Angebote und Stärken aus seinem Bereich in die Gebietsentwicklung einbringen kann. So sollen vielfältige Orte der Begegnung im Quartier ermöglicht werden, die nicht zuletzt ganz Rohrbach zugutekommen", heißt es auf Anfrage der RNZ. So seien neben der Beachhalle und dem Theater auch die Chapel und der entstehende Multifunktionsraum im Collegium Academicum "eine attraktive Option für vielfältige Nutzungen".



