So wird die Radspur ab Sommer aussehen
Verwaltung stellte die Pläne im Bezirksbeirat vor - Verlängerung bis zur Ziegelhäuser Brücke

Von Thomas Seiler
Heidelberg. Auf der Bundesstraße B37 zwischen Schlierbach und Neckargemünd startet im Sommer für ein Jahr ein Versuch: Eine der zwei Fahrspuren, die nach Heidelberg führen, wird durch eine achtzig Zentimeter hohe Betonleitwand getrennt und neckarseitig dem Radverkehr zur Verfügung gestellt. Das berichtete Sönnke Clausen vom Amt für Verkehrsmanagement dem Bezirksbeirat Schlierbach. Ursprünglich plante man nur auf einer Strecke von rund 2,4 Kilometern bis zur Kreuzung an der Orthopädie – nun sollen aber weitere 1,2 Kilometer bis zur Ampel an der Einmündung auf Höhe der Ziegelhäuser Brücke hinzukommen.
"Das macht auch wirklich Sinn", lautete der Tenor im Gremium. Den aktuellen Plänen zufolge wird die Betonwand, welche man auch an Autobahnbaustellen einsetzt, an Knotenpunkten, Einfahrten und an Busbuchten unterbrochen. Die Bushaltestellen bleiben dort, wo sie sind. Radweg und Gehweg führt man weiterhin getrennt, wobei die Gehwegbreite unverändert bleibt. "Ausnahmen bilden nur kurze Abschnitte wie beispielsweise bei der Bushaltestelle der Orthopädie", so Clausen. Dabei galt es hier, einen gemeinsamen Geh- und Radweg hinter der Aufstellfläche für die Fahrgäste zu führen.
Da das Landesministerium für Verkehr die Dauer des Verkehrsversuchs bestimmt, heißt es jetzt für Clausen, die Zeit zu nutzen. Der Versuch sieht vom Knoten Ziegelhäuser Brücke in Richtung Neckargemünd auf rund 2,8 Kilometern zwei Spuren vor. In Richtung Heidelberg soll es entsprechend nur eine Spur geben. Zusätzlich ist auf Höhe des Campingplatzes "Haide" ein etwa 300 Meter langer Wechselbereich geplant. Im weiteren Verlauf Richtung Neckargemünd bleibt die Straße daher auf rund 500 Metern Länge zweistreifig in Richtung Heidelberg befahrbar. "So besteht die Möglichkeit, jeweils bei der Ausfahrt aus den Städten langsame Fahrzeuge vor der Fahrstreifenreduktion zu überholen", erklärte der Verkehrsplaner.
Der Wechsel der Zweistreifigkeit biete sich deshalb in diesem Bereich an, weil hier zwischen den heutigen Richtungsspuren eine Entwässerungsrinne liege, die beim Überfahren ein Unfallrisiko berge, so Clausen. Nach Möglichkeit wolle man die hier zulässige Höchstgeschwindigkeit von hundert Kilometern pro Stunde erhalten. Vor der Fahrstreifenreduzierung und an Knotenpunkten wird man aber nur mit Tempo 70 unterwegs sein können.
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Abstimmungen mit der Verkehrsbehörde fänden allerdings hierzu noch statt, meinte Clausen, wobei sich die Ampelanlagen an die sich durch den Verkehrsversuch ergebenden Bedürfnisse anzupassen hätten. Die Planung der Knoten mit Signalablaufplänen und den Leistungsfähigkeitsnachweis für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen erwarte die Stadt spätestens Ende März.
Peter Brändle von der SPD interessierte sich vor allem für die Belange der Fahrradfahrer. Er plädierte für die Ertüchtigung des Ingenieurswegs als mögliche Alternative, zumal jene ab der Orthopädischen Klinik als Waldweg oberhalb der Bahngleise verlaufe. "Den halte ich für Berufspendler nicht für tauglich", entgegnete Clausen. Er sagte aber zu, den Bezirksbeirat auf dem Laufenden zu halten.



