Ausstellung im Heidelberger Zoo

Es dreht sich alles um die Tiefsee

Die Ausstellung "Meere und Ozeane" wird in der Explo-Halle im Zoo gezeigt - Forschungsinstitute präsentieren aktuelle Ergebnisse

14.11.2017 UPDATE: 15.11.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 50 Sekunden

Bei der Eröffnung der Ausstellung spricht Festredner Prof. Dr. Volker Storch mit Petra Mohr, der Leiterin der Schau. Die Exponate waren zuvor auf dem Schiff "MS Wissenschaft" zu sehen, das auch in Heidelberg anlegte. Foto: Philipp Rothe

Von Jonas Labrenz

Sie bedecken rund zwei Drittel der Erdoberfläche und sind doch zum größten Teil noch unerforscht. Vieles ist über die Meere trotzdem bereits bekannt. Für das Klima spielen sie eine herausragende Rolle und bergen eine riesige Artenvielfalt. Wissenschaftliche Institute auf der ganzen Welt wagen sich in unwirtliche Gegenden, um die See zu erforschen - und zeigen einige ihrer Entdeckungen nun bei der Sonderausstellung "Meere und Ozeane" des Explo Heidelberg in der alten Reithalle im Zoo. Dort können nun etwa Kreaturen der Tiefsee bestaunt oder die Auswirkungen der Übersäuerung der Meere begutachtet werden.

"Das Ziel der Ausstellung ist es, Jugendlichen und jungen Erwachsenen wissenschaftliche Phänomene mit allen Sinnen näher zu bringen", sagt Frank-Dieter Heck, der kaufmännische Geschäftsführer des Zoos. Möglich gemacht hatte das Ausstellungsleiterin Petra Mohr vom Explo: Die Ausstellung "Meere und Ozeane" war die letzten zwei Jahre auf dem Binnenfrachter MS Wissenschaft in Deutschland und Österreich unterwegs. 210.000 Besucher kamen an Bord, davon einige auch in Heidelberg, Mohr war auch dabei. "Vor allem ist mir dort die Verweildauer der Familien aufgefallen", erklärt sie. Deshalb entschied sie sich kurzerhand, die Ausstellung erstmals an Land zu holen.

Das bedeutete für Mohr viel Arbeit. Zwar kam die Zusage zur Ausleihe der Ausstellung schnell, sie musste jedoch bei jedem in der Schau vertretenen Forschungsinstitut anfragen. 250 E-Mails seien schnell zusammengekommen. "Als wir das geschafft hatten, ging es an den Transport", erinnert sie sich. In acht Umzugslastern kam die Ausstellung im Zoo an: "Das größte 3D-Puzzle meines Lebens", lacht Mohr. Sie freut sich, mit der neuen Halle und der Zusammenarbeit eine Brücke zwischen Explo und Zoo schlagen zu können.

Der Tiergarten sei ja bereits eine Bildungseinrichtung, erklärt Heck. "Wir wollen den Begriff Zoo weiterentwickeln", sagt der 62-Jährige und betont, wie wichtig es für den Menschen sei, zu erkennen, wie er die Natur mit seinem Handeln beeinflusse. Darauf machte auch Volker Storch in seiner Eröffnungsrede aufmerksam. Der emeritierte Professor betonte: "Die Meere haben eine deutlich größere Bedeutung, als die meisten Menschen denken."

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Trotzdem arbeitet die Ausstellung nicht mit dem schlechten Gewissen der Besucher. Vielmehr zeigt sie mit den vielfältigen Exponaten die Faszination der Meere. "Und das Besondere ist: Die Institute zeigen ganz aktuelle Forschung", erklärt die Projektleiterin der MS Wissenschaft, Beate Langholf. Der Meeresgeologe Gerd Hoffmann-Wiek aus Kiel ist einer von diesen Wissenschaftlern. "Wir wollen die Leute nicht erschrecken", erklärt er, aber trotzdem müsse auch auf den Ozeanwandel aufmerksam gemacht werden. Der 60-Jährige ist erfreut darüber, dass die Ausstellung noch einmal gezeigt wird, nachdem die MS Wissenschaft in der nächsten Saison mit einem anderen Thema auf Tour gehen wird. Jetzt ist "Meere und Ozeane" anstatt in einem langen und schmalen Binnenschiff in einer luftigen Halle untergebracht: Das gefällt ihm sogar noch ein bisschen besser, gibt Hoffmann-Wiek zu.

Info: Bis zum 15. April ist die interaktive Ausstellung noch in der Explo-Halle im Zoo, Tiergartenstraße 3, zu sehen. Sie ist täglich geöffnet von 10.30 bis 15.30 Uhr.

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