Landwirt kommt wegen neuen Pollern nicht mehr auf sein Grundstück
Stadt ließ in Wieblingen vier Pfosten setzen - Nun kommt aber ein Landwirt nicht mehr mit seinem Traktor auf das Grundstück

Von Karin Katzenberger-Ruf
Heidelberg. In der Mannheimer Straße in Wieblingen gilt durchgängig Tempo 30. Das funktioniert normalerweise ganz gut, doch in Höhe der Hausnummern 239 und 241 gibt es eine gefährliche Engstelle. Dort sind Autofahrer bei Gegenverkehr oft auf den Gehweg ausgewichen und haben dadurch Fußgänger gefährdet. Damit ist Schluss, seitdem das Tiefbauamt an der Stelle vier auffällig rote Poller setzen ließ.
Das Problem: Durch die Pfosten kommt Dieter Wacker mit seinem Traktor und Anhänger nicht mehr auf sein Grundstück. Das liegt am sogenannten Schleppkurvenradius, der beim Einbau der Poller entweder kein Thema war oder falsch berechnet wurde. "Mein Mann musste immer rückwärts in den Hof fahren, weil es dort keine Wendemöglichkeit gibt und er natürlich vorwärts wieder zur Straße raus wollte", erklärt seine Frau Anne. Doch genau dieses Fahrmanöver sei nun nicht mehr möglich. Der ehemalige Bauernhof mit dem alten Hoftor und der Hausnummer 239 ist das Elternhaus von Wacker, er ist Landwirt im Nebenerwerb.
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"Das Problem wäre schon gelöst, wenn uns die Stadt einen Schlüssel für den Poller überlassen würde. Ich bin beim Rein- und Rausfahren ja dabei", so Anne Wacker. Mit diesem Anliegen habe sie sich auch an das Tiefbauamt gewandt, das den Fall an das Amt für Verkehrsmanagement und damit an den Entscheidungsträger weiter leiten wollte. Die städtische Pressestelle erklärte allerdings, die Herausgabe eines Schlüssels sei aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Man werde aber vor Ort den Schleppkurvenradius nochmals überprüfen und den Poller gegebenenfalls entfernen oder versetzen. Indessen versichert Anne Wacker: "Dass die Poller gesetzt wurden, ist völlig in Ordnung und war auch dringend notwendig. Nur hätte man uns halt vorher informieren können. Dann hätte mein Mann gleich sagen können, dass das so nicht geht."