Ein Fest, das für jeden etwas bietet – Feuerwerk inklusive
Höhepunkte: Flohmarkt und Musik –Erstmals gibt es auch ein Feuerwerk am Samstagabend

Der Heidelberger Herbst ist eben auch ein Fest der Musikbands - hier "Gonzo’s Jam" auf der abendlichen Marktplatz-Bühne. Foto: Rothe
Von Micha Hörnle
Heidelberg. Der "Heidelberger Herbst" ist eine Wundertüte: Die einen lieben den Flohmarkt, die anderen die vielen Bands. Doch die meisten lassen sich einfach vom Geschehen treiben - und das auf satten 1,4 Kilometern vom Bismarckplatz bis zum Karlsplatz. Die RNZ gibt einen Überblick über das große Stadtfest, das am Samstag und Sonntag zum 50. Mal gefeiert wird. Die Wetterprognose ist nicht ganz so prächtig - zumindest nicht am strahlenden Sonnenschein des Vorjahres gemessen: Für beide Tage sind etwa 18 Grad vorausgesagt, mit leichter Schauerneigung.
Wie kommt man hin? Am besten ohne Auto. Kostenlos kann man auf dem Messplatz (Kirchheimer Weg) parken. Dann geht es weiter mit der 26er-Straßenbahn oder der Buslinie 33, die am geschicktesten ist, wenn man Richtung Uniplatz/Marktplatz will. Auch der Öffentliche Nahverkehr ist auf den Ansturm eingerichtet: In den Abend- und Nachtstunden, etwa von 20 bis 1 Uhr, fahren die Straßenbahnen der Linien 5, 22, 23 und 26 sowie die Buslinien 33 und 34 im 15-Minuten-Takt; die Buslinie 35 alle 30 Minuten. Dieselbe Taktung gilt auch für den zweiten Festtag, den Sonntag in der Zeit von etwa 12 bis 20.45 Uhr.
Wo und wann beginnt man beim "Herbst"? Am stimmungsvollsten ist am Samstagmorgen der "Einstieg" über die Alte Brücke von Neuenheim aus. Am Altstädter Ufer sieht man schon die ersten Flohmarktstände, die sich von der Oberen Neckarstraße bis zur Großen Mantelgasse ziehen. 2007 gab es sogar Stände auf der Alten Brücke. Dieses Experiment beendete man, als eine Böe die Waren in den Neckar zu wehen drohte. Ansonsten gibt es "Kunst und Krempel" auch auf der anderen Seite der Hauptstraße, in der Ingrimstraße. Speziell für Anwohner gibt es einen Flohmarkt in der Unteren Straße, der Bienen- und der Landfriedstraße; deren Stände haben sich im Vergleich zum Vorjahr auf 80 verdoppelt. Kinder bieten ihre Waren in der Theodor-Heuss-Schule (Plöck) feil. Beginn ist um 7 Uhr - also genug Zeit bis zur offiziellen Eröffnung auf der Marktplatz-Bühne um 11 Uhr. Einen Markt, wenn auch einen eher kommerziellen, gibt es in der Hauptstraße und auf dem Uniplatz wie stets den Mittelaltermarkt. Insgesamt sind es dieses Jahr, so Chef-Organisator Joe Schwarz, 500 Stände - davon 80 Prozent in Heidelberger Hand.
Und was ist mit der Musik? Neben dem Flohmarkt sind die vielen Bands das zweite Standbein des Fests: Allein am Samstag treten 28 Gruppen auf, sonntags immer noch 12 Acts. Jeder Musikgeschmack wird bedient:
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Klassische Blasmusik gibt es etwa samstags bis 19 Uhr auf dem vorderen Uniplatz.
Jazz gibt es am Samstag auf dem Marktplatz mit der SRH-Bigband (11.30 bis 14 Uhr) oder auf dem Karlsplatz mit dem Heidelberg Swing-Orchester (11 bis 13 Uhr).
Klassiker sind die Auftritte der Heidelberger Lokalmatadoren (jeweils samstags):
der Beat der seit 1962 bestehenden Heidelberg Starfighters (Anatomiegarten, 18 bis 22 Uhr)
der Rock der Alien Brainsuckers (St.-Anna-Gasse, 18 bis 23 Uhr) oder
der Heavy Metal der AC/DC-Coverband Dirty Deeds (Heumarkt, 19 bis 23 Uhr)
Für diejenigen, die es eher poppiger mögen, gibt es The Wright Thing (Marstall, 18 bis 23 Uhr), oder auf dem Marktplatz Tuxedo Club sowie Gonzo’s Jam (15 bis 23 Uhr).
Auf dem Karlsplatz treffen sich ab 19 Uhr die zeitgenössischen Heidelberger Musiker unter dem Motto "50 Jahre Toni-L and Friends": Neben dem legendären Heidelberger Hip-Hopper treten die Stieber Twins auf, Verstärkung kommt von Mal Élevé von den Irie Révoltés. Musik und damit das Fest enden unweigerlich um 23 Uhr.
Gibt es Oasen der Ruhe? Ja. Und zwar nicht weit vom Festgeschehen. Lauschig sitzt man im Garten des Kurpfälzischen Museums, wo es einen unaufgeregten Kunsthandwerkermarkt gibt. Aber auch im Marstall lässt es sich gut aushalten. Ein ausgesprochen entspanntes Programm gibt es vor dem Theater. Wie gemacht zum Ausruhen. In der Marstallstraße bietet das Seniorenzentrum ein gemütliches Café mit selbst gebackenem Kuchen. Nicht ganz so ruhig, sondern eher gesellig (aber nicht laut) geht es vor der Jesuitenkirche zu: Hier präsentieren sich die Heidelberger Partnerstädte.
Was gibt es zum Jubiläum Besonderes? Das generelle Thema ist in diesem Jahr "Nostalgie". So wird die Hauptstraße mit historischen Fotos geschmückt - und zwar mit knapp 60 Bildern von den alten Läden. So kann der Betrachter einen direkten Vergleich zwischen früher und heute ziehen. Zudem ist für Samstagabend gegen 22.30 Uhr erstmals ein Feuerwerk geplant, das über dem Schloss emporsteigt.
Was passiert am Sonntag? Seit 2015 gibt es einen zweiten Festtag - vor allem, weil die Stadt nach einem Termin für einen verkaufsoffenen Sonntag gesucht hatte. Der steht ganz im Zeichen der Familien: Es gibt deutlich mehr Angebote für Kinder, und generell geht es weniger trubelig zu - auch mit etwas weniger Bühnenprogramm. Das Programm startet meist gegen 12 Uhr, die Geschäfte - darunter auch das Möbelland Breitwieser in Rohrbach-Süd - haben von 13 bis 18 Uhr offen. Das Programm auf den Bühnen endet schließlich um 19 Uhr.
Gibt es auch etwas außerhalb der Altstadt? Auf der Neuenheimer Neckarwiese lädt der Stadtteilverein am Sonntag ab 11 Uhr zum Herbst-Frühschoppen, um 11.15 Uhr startet der "Stadtachter", ein Wettkampf der beiden Heidelberger Rudervereine.
Info: Einen weiteren Überblick gibt es auf www.heidelberg-marketing.de.