Die Amerikanische Winterbeere (Ilex verticillata) trägt auch die charakteristischen roten Beeren. Foto: dpa
Von Lysann Steinbacher
Grün und Rot sind weihnachtliche Farben. Sie stehen für Hoffnung und Liebe – beides soll das Fest geben. Grün und Rot sind aber auch die Farben des Ilex – ein meist immergrünes Gehölz mit oft roten Beeren. Nicht von ungefähr ist es daher im Winter beliebt, gerade zu Weihnachten.
Ilex heißen landläufig auch Stechpalmen, Hülse, Winterbeere oder Christdorn. Freistehend im Garten verwendet kann die Europäische Stechpalme (Ilex aquifolium) mehrere Meter hoch werden. Ihr optisch ähnlich ist eine Verwandte: Ilex meserveae hat ebenfalls das stachlige Laub und die roten Beeren.
Die besonders schnittfeste Japanische Stechpalme (Ilex crenata) hat kleinere Blätter ohne Stacheln und trägt schwarze Beeren. Sie sieht dem Buchsbaum ähnlich und wird daher gerne als Ersatz für diesen verwendet, erklärt Gärtnermeister Oliver Fink. Dieser Ilex lässt sich gut formen oder als Beeteinfassung einplanen. Häufig sieht man in Gärten die Sorten ,Glorie Gem’ und ,Dark Green’, berichtet Dirk Böhlje vom Verband der Garten-Baumschulen.
Bekannt ist die Gattung Ilex für ihre immergrünen Vertreter. Deren ledrige Blätter können je nach Art dunkelgrün sein, teils versehen mit weißem Rand, oder auch gelb. ,Golden Gem’ oder ,Golden van Tol’ nennt Erika Brunken von der Niedersächsischen Gartenakademie als gelblaubige Beispiele. Es gibt aber auch Arten, die ihr Laub abwerfen – etwa die Amerikanische Winterbeere (Ilex verticillata). "Ihre kahlen Zweige mit den kräftig roten Beeren werden gerne in Sträußen verwendet", sagt Böhlje.
Die Stechpalmen mögen einen hellen Platz, an dem sie nicht der vollen Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Der Fleck kann gerne etwas geschützt liegen, da Zugluft den Gehölzen besonders im Winter zu schaffen machen kann.
Optimal wachsen Stechpalmen auf sauren, durchlässigen Böden mit einer Humusauflage. Zu kalkreiche und zu lehmige Böden vertragen sie hingegen nicht, erklärt Brunken.
Auch sollten die Böden nicht zu sandig sein, da sie dann nicht genug Wasser halten, ergänzt Fink. Er empfiehlt auch, Ilex nicht in Beeten, die mit Schotter belegt sind, wachsen zu lassen. Hier kann sich die Trockenheit bei Dürre noch verstärken, da die Oberfläche die Wärme der Sonneneinstrahlung zurückstrahlt.
Die Stechpalme fällt alleinstehend auf, sie lässt sich aber auch gut mit anderen Pflanzen kombinieren. "Neben Pflanzen, die durch ihre Blüten auffallen, bietet der Ilex einen dekorativen immergrünen Blattschmuck für den Garten", nennt Brunken ein Gestaltungsbeispiel. Auch für die Unterpflanzung von großen Bäumen seien sie geeignet.
Für eine Hecke werden die Pflanze abhängig von der Sortengröße gesetzt. So braucht man laut Fink bei einer Größe zwischen 30 bis 40 Zentimetern pro Pflanze vier bis fünf Stück pro laufendem Meter, bei größeren Exemplaren reichen zwei bis drei pro Meter. Grundsätzlich eignen sich dafür eher die Arten mit kleineren Blättern und guter Schnittfestigkeit. Letzteres bietet Ilex meserveae, deren Sorten so markante Namen wie ,Heckenpracht’ oder ,Heckenstar’ tragen.
Für Einzelpflanzen sollte ebenfalls genug Platz fürs Wachstum eingeplant werden, die Experten raten zu vier bis fünf Metern. Wer sie formen möchte, sollte Varianten mit der gleichen Eigenschaft auswählen wie für Hecken. Wichtig ist hier zu wissen: Da die meisten Sorten zweihäusig sind, bilden sich die dekorativen Früchte nur an den weiblichen Exemplaren. Dafür benötigen sie aber männliche Gesellschaft, erklärt Böhlje.
Gesetzt werden die jungen Gehölze im Herbst bis zum ersten Frost oder wieder im Frühjahr. Fink empfiehlt Letzteres, denn dann haben die Stechpalmen die Möglichkeit, eine Saison lang anzuwachsen, bevor sie Kälte ausgesetzt werden. Gut ist eine organische Düngung wie gepresster Rinder-Dung bei der Pflanzung, damit sie gleich Nahrung haben.
Die meisten Stechpalmen sind robust. Sie leiden bei guter Versorgung nicht unter Schädlingen oder Krankheiten, und brauchen keine besondere Pflege – außer im Winter. An frostfreien Tagen müssen sie mit ausreichend Wasser versorgt werden.