Gesunder Schlaf

Lange Nickerchen vermeiden

Sie stören den Nachtschlaf - Es droht ein Teufelskreis - Besser mit Aktivität gegen Tagestief

21.06.2022 UPDATE: 22.06.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 17 Sekunden
Wer tagsüber lange Nickerchen einlegt, schläft nachts oft schlechter. Deshalb gilt: Nachmittags lieber Spazierengehen als sich aufs Ohr zu hauen. Foto: Christin Klose/dpa-tmn 

tmn/dpa. Ständig müde schon am Nachmittag? Gerade für ältere Menschen, die nachts oft unruhiger schlafen, ist ein längeres Schläfchen tagsüber verlockend. Doch übertreiben sollte man es nicht. Sonst droht erst recht nächtliches Herumwälzen. Darauf weist der Bundesverband von "Die Verbraucher Initiative" hin.

Es ist schon ein wenig gemein: Gerade in einem Alter, in dem man vielleicht endlich einmal ausschlafen könnte, weil frühmorgens kein Wecker mehr klingelt, fällt genau das besonders schwer. Mit zunehmendem Alter werden die Tiefschlafphasen kürzer, der Schlaf störanfälliger. Ältere Menschen wachen in der Nacht deshalb auch häufiger auf, als noch in jüngeren Jahren. Deutlich weniger Schlaf brauchen sie deshalb aber nicht. Auch hier gilt: Unter sechs Stunden sollten es nicht dauerhaft sein. Sieben Stunden Nachtruhe sind die ideale Schlafdauer für Menschen mittleren und hohen Alters. Das berichten US-amerikanische und chinesische Wissenschaftler im Fachblatt "Nature Aging". Wesentlich mehr oder weniger Schlaf sei mit einer Beeinträchtigung der psychischen Gesundheit sowie schlechteren geistigen Leistungen verbunden, so das Fazit der Studie.

Klappt es mit dem nächtlichen Schlaf nicht und quält tagsüber die Müdigkeit, sollte man sich dennoch nicht länger als 20 Minuten auf die Couch legen. Denn um nachts erholsame Ruhe zu finden, ist die Begrenzung der Schlafenszeiten am Tag wichtig. Längeres Schlafen am Tage kann dazu führen, dass man abends schlechter einschläft – und in der Nacht insgesamt weniger schläft.

Besser als tagsüber ein langes Nickerchen einzulegen: ein Spaziergang an der frischen Luft. Denn Tageslicht ist ein wirksamer Taktgeber für den Tag-Nacht-Rhythmus. Auch ein ausgefüllter Tag mit Hobbys und sozialen Kontakten kann das Ein- und Durchschlafen erleichtern.

Deshalb gilt auch bei Müdigkeit und wenn es in der Nacht mit dem Schlaf einmal nicht so gut geklappt hat: Aktiv bleiben. Schonhaltung und das Zurückziehen von Aktivitäten und Kontakten könnten hingegen zu einer Verschlechterung des Schlafes und des gesamten Wohlbefindens führen.

Auch hilfreich, um besser zu schlafen: Regelmäßige Schlafenszeiten und Einschlafrituale einführen und für eine angenehme, ausreichend dunkle Schlafumgebung sorgen.