Moderator-Legende

Mit Ping Pong gegen Parkinson: Auch Frank Elstner ist dabei

Tischtennis ermöglicht Bewegungsabläufe für Parkinson-Patienten, die im Alltag oft nicht mehr möglich sind. Trotz fehlender wissenschaftlicher Studien sind erste Erfahrungen vielversprechend.

18.05.2023 UPDATE: 18.05.2023 16:11 Uhr 2 Minuten, 5 Sekunden
Frank Elstner
Neben Moderator Frank Elstner (m) nehmen über 200 Menschen aus 15 Nationen teil. Sie alle eint die Parkinsondiagnose.

Düsseldorf (dpa) - Entschlossen umgreift Frank Elstner (81) den Tischtennisschläger. Der frühere "Wetten, dass..?"-Moderator wirkt etwas wackelig, visiert sein Ziel aber fest an: Die gegenüberliegende Seite der Tischtennisplatte, auf der ihm der kleine Ball vielleicht gleich zum Sieg verhelfen könnte. "Mir geht es aber eigentlich gar nicht darum zu gewinnen", gibt der Moderator schmunzelnd preis und sieht sich um. "Ich habe überhaupt keine Chance."

Aus 15 Nationen sind Menschen unterschiedlichen Alters in Düsseldorf zusammengekommen, um gegen den gemeinsamen Feind zu spielen: ihre Parkinson-Krankheit. Neben Elstner nehmen 199 weitere Parkinson-Erkankte an dem größten deutschlandweiten Tischtennis-Turnier des ehrenamtlichen Vereins PingPongParkinson in Düsseldorf teil.

"Wenn man so eine Diagnose vom Arzt bekommt, hat man zwei Möglichkeiten. Entweder man verzweifelt oder man kämpft. Ich habe mich fürs Kämpfen entschieden!", so TV-Veteran Elstner. Eine Möglichkeit: Tischtennis-Spielen. Doch wie kann der Sport bei einer Krankheit helfen, bei der Nervenzellen im Gehirn geschädigt werden?

Viele Symptome der Krankheit wie Muskelzittern, Starre oder Bewegungsarmut lassen sich laut Georg Ebersbach, Chefarzt des Parkinsonzentrums der Beelitz-Heilstätten in Brandenburg und Mitglied im Vorstand der Parkinson-Stiftung, gut mit Medikamenten behandeln. Doch stoppen ließe sich die Krankheit bislang nicht. Deshalb sei es wichtig, das Fortschreiten zu verlangsamen. Genau dabei soll das Tischtennis-Spielen helfen - wissenschaftliche Studien gibt es dazu bislang wenig.

Ebersbach zufolge ermöglicht Tischtennis - ähnlich wie Tanzen oder Boxen - Bewegungsabläufe, die für Parkinson-Erkrankte ansonsten im Alltag nicht mehr möglich sind. Hinzu kämen das allgemeine Training von Ausdauer, Konzentration und Reaktionsschnelligkeit sowie das Gemeinschaftserlebnis beim Spielen in der Gruppe, das den Symptomen der Krankheit entgegenwirke.

Patienten berichten von besserer Motorik

"Aus unserer Befragung ging hervor, dass vielen Spielern das konzentrierte, feinmotorische Agieren am Tisch hilft", erklärt Timo Klein-Soetebier, Leiter des Forschungsgebiets Tischtennis an der Deutschen Sporthochschule Köln. "Man sieht es auch rein optisch, dass bei vielen Spielern während der Ballwechsel das Zittern weniger wird und die Motorik insgesamt flüssiger wirkt", so Klein-Soetebier.

Viele ...