Sicherheit wird groß geschrieben im Grand Cherokee, der für Geländefahrten fast zu schade ist. Foto: dh
Von Daniel Hund
Heidelberg. Erhöhtes Sitzen ist heutzutage nichts Besonderes mehr. Im SUV-Zeitalter thront mittlerweile gefühlt jeder dritte Fahrer über dem Verkehr. Die Blech-Riesen sieht man an jeder Ecke. Doch auch da gibt es Unterschiede: Nämlich zwischen den ganz großen und den etwas kleineren Brocken. Der Grand Cherokee, den die Firma Jeep seit 1993 im Programm hat, gehört jedenfalls zu den Schwergewichten. Das ist auch nicht zu übersehen. Er sticht schon von weitem heraus. Was bei einer Höhe von 1,80 Metern auch nicht überrascht.
Sitzt man dann erst mal drin, ist es ein erhabenes Gefühl. Auf Augenhöhe begegnet einem da kaum ein anderes SUV. Ein Range Rover vielleicht, aber sonst? Die RNZ war kürzlich mit der Jubiläumsausgabe des Grand Cherokee, die 2016 zum 75. Geburtstag des amerikanischen Autobauers auf den Markt kam, unterwegs. Zu erkennen ist das Geburtstagskind leicht. Ein Schriftzug auf der Fahrertür verrät es. Da sind aber noch andere Details, die es unverwechselbar machen. Hand angelegt wurde unter anderem an der Front, den Scheinwerfern und dem Kühlergrill. In einem matten Bronzeton sind die Grill-Einfassungen, die Nebelscheinwerfer-Umrandungen, der Frontspoiler-Einsatz und die Dachreling gehalten. Farblich passt das perfekt zum Fahrzeug-Lack. Jeep nennt ihn Recon Green - eine Art olivgrün. Die Qual der Wahl hat man in Sachen Räder. 18-, aber auch 20 Zoll-"Schlappen" sind möglich.
Unter der Haube setzt Jeep auf Bewährtes. Das RNZ-Testfahrzeug wurde von einem 3,0 Liter starken V6-Turbodiesel befeuert. 250 PS bringt der auf die Straße, die völlig ausreichen, um in allen Fahrlagen eine gute Figur zu machen. Der rund 2,5 Tonnen schwere Cherokee beschleunigt so in 8,2 Sekunden auf Landstraßen-Tempo. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 202 km/h. Wer die bei nächtlichen Autobahn-Ausritten über einen längeren Zeitraum anvisiert, muss mit einem Verbrauch jenseits der zehn Liter Dieselkraftstoff rechnen, wer es gesitteter angehen lässt und sich auf der Autobahn bei 160 km/h einpendelt, kann mit 8,1 Litern auskommen. Während der RNZ-Testfahrten, die den Grand Cherokee auch durch die Heidelberger Innenstadt scheuchten, genehmigte sich der Koloss durchschnittlich 8,4 Liter.
Beim Sparen hilft der Eco-Modus. Hier erfolgt eine Optimierung des Schaltprogramms des Achtstufen-Automatikgetriebes. Aktiviert wird der Eco-Modus automatisch. Falls es aber doch mal schneller gehen soll, genügt ein kurzer Knopfdruck am Armaturenbrett und der Sport-Modus ist aktiviert.
Sicherheit wird ebenfalls groß geschrieben. Einige Assistenzsysteme sind mit an Bord. Serienmäßig gibt es sieben Airbags, eine elektronische Stabilitätskontrolle mit Überrollschutz und ABS mit einer Schlechtwege-Erkennung. Eine vordere Kollisionswarnung ist mit einer Aufprallvermeidung ergänzt worden. Praktisch ist auch die adaptive Geschwindigkeitsregel-Anlage - sie reduziert das Tempo sobald man sich einem Auto, das vorausfährt, nähert.
Kurz noch zum Innenraum, der lässt sich vor allem mit einem Wort beschreiben: edel. Hochwertige Materialien passen zum Gesamtbild dieses Premium-SUVs.
Fazit: Jeep bietet mit dem Grand Cherokee einen Geländegänger mit Format an, der sich gerade im Großstadt-Dschungel wohl fühlt. Offroad-Gene hat er auch, wobei das Jubiläums-Geschoss dafür eigentlich fast zu schade ist.