Rekordzahlen vor Wechsel an Merck-Spitze

Das Darmstädter Pharmaunternehmen verstärkt den Kampf gegen Krebs

08.03.2016 UPDATE: 09.03.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 7 Sekunden

Merck hat viel vor: 300 Millionen Euro sollen in die Krebsimmuntherapie fließen. Foto: dpa

Darmstadt. (dpa) Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck setzt auf neue Krebsmedikamente. Im kommenden Jahr sollen zusätzliche Forschungsgelder in Höhe von 300 Millionen Euro in die Krebsimmuntherapie fließen, sagte der scheidende Vorstandschef Karl-Ludwig Kley am Dienstag. Bei dieser Therapie soll das körpereigene Immunsystem dazu angeregt werden, Tumore zu bekämpfen

Vor dem Wechsel an der Spitze legte das Unternehmen Rekordzahlen vor. Der Umsatz stieg 2015 um 13 Prozent auf 12,8 Milliarden Euro. Gründe seien unter anderem Zukäufe etwa im Laborgeschäft und günstige Währungseffekte gewesen. In diesem Jahr sollen Umsatz und operativer Gewinn im niedrigen zweistelligen Prozentbereich steigen. Getragen wird das Wachstum aber zunächst durch den milliardenschweren Zukauf des US-Laborausrüsters Sigma-Aldrich im vergangenen November.

"2015 war für uns ein gutes Jahr", sagte Kley. "Wir haben unsere Finanzziele durchgehend erreicht beziehungsweise übertroffen." Die Region Asien-Pazifik habe das Umsatzplus wesentlich bestimmt. Sie spiele eine wichtigere Rolle als Europa. Kley ist seit 2007 Merck-Chef, er übergibt Ende April an seinen Nachfolger. Das um Sonderposten bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) lag bei 3,6 Milliarden Euro - das war ein Anstieg um 7,1 Prozent. Der Umsatz und dieses Ebitda seien in der fast 350-jährigen Firmengeschichte noch nie so hoch gewesen. Das Konzernergebnis ging indes um 3,7 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zurück. Das lag an Kosten für den Zukauf von Sigma-Aldrich. Die Dividende soll um fünf Prozent auf 1,05 Euro steigen.

Das Unternehmen sei heute ein anderes als vor zehn Jahren, meinte Kley. "Wir sind ein führendes Wissenschafts- und Technologieunternehmen geworden und haben unsere Marktposition deutlich verstärkt." Zwischen 2006 und 2015 habe sich der Umsatz verdoppelt.

Für den langjährigen Merck-Chef war es die letzte Bilanz-Vorlage. Bei der Hauptversammlung am 29. April soll sein Vize Stefan Oschmann (58) neuer Vorsitzender der Geschäftsleitung und CEO der Merck KGaA werden. Kley (64) geht in den Ruhestand. Oschmann kam 2011 vom US-Namensvetter Merck & Co.

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