Ekotechnika wagt wieder Prognose
Das Unternehmen wird die Auswirkungen der Russland-Sanktionen erst 2023 richtig zu spüren bekommen.

Von Matthias Kros
Walldorf. Die Walldorfer Ekotechnika AG, nach eigenen Angaben größter Händler internationaler Landtechnik in Russland, rechnet trotz des Ukraine-Krieges und der damit verbundenen Sanktionen gegen Russland mit einer vergleichsweise stabilen Entwicklung im laufenden Geschäftsjahr 2021/22. Man gehe von Umsatzerlösen in einer Spanne von 200 bis 230 Millionen Euro sowie einem operativen Ergebnis (EBIT) zwischen 20 und 30 Millionen Euro aus, teilte das Unternehmen in Walldorf mit. Beide Werte liegen nur leicht unter dem Vorjahr.
Ekotechnika hatte seine Geschäftsprognose wegen des Krieges im März ausgesetzt und seither überarbeitet. Das Unternehmen ist Vertriebspartner des US-Landmaschinenbauers John Deere, der wegen des Krieges die Belieferung eingestellt hat. Man zehre derzeit aber noch von den bereits vor dem Krieg vorhandenen Beständen an Neumaschinen, teilte Ekotechnika mit. Zudem laufe das Ersatzteilgeschäft stabil.
In Anbetracht der weiterhin gültigen Lieferstopps gehe die Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2022/2023 aber von einem deutlichen Umsatzrückgang bei Neumaschinen aus, hieß es weiter. Das Management sei derzeit in intensiven Gesprächen mit neuen Lieferanten, um den Lieferstopp seiner wichtigsten Partner zumindest hinsichtlich der Ersatzteile zu kompensieren und geht deswegen von einem weitgehend stabilen Ersatzteilgeschäft aus.
Die Ekotechnika AG ist eine Schwestergesellschaft der Ekosem-Agrar AG in Walldorf, deutsche Holdinggesellschaft der auf Milchproduktion in Russland ausgerichteten Unternehmensgruppe Ekoniva, Die Ekoniva Gruppe ist mit einem Bestand von mehr als 216.000 Rindern und einer Milchleistung von rund 3100 Tonnen pro Tag der größte Milchproduzent Russlands.