Walldorf

Der SAP-Kugelbrunnen soll ausziehen

Der bekannte Blickfang am Empfang der Hauptverwaltung in Walldorf bekommt einen neuen Platz.

08.05.2023 UPDATE: 08.05.2023 06:00 Uhr 1 Minute, 27 Sekunden
An die Kugel erinnert sich fast jeder, der schon einmal bei SAP in Walldorf gewesen ist. Foto: SAP

Von Matthias Kros

Walldorf. Die anderthalb Meter dicke, fast fünf Tonnen schwere Granitkugel, die sich seit Jahrzehnten am Empfang der SAP-Hauptverwaltung in Walldorf dreht, soll trotz der umfassenden Renovierung des Gebäudes erhalten bleiben. Das veröffentlichte Cawa Younosi, Personalchef Deutschland der SAP, am Wochenende bei dem Karrierenetzwerk LinkedIn.

Allerdings werde sie einen neuen Platz außerhalb bekommen – nach aktueller Planung im neuen Innenhof des repräsentativen Gebäudes. Vorher dürfte aber eine umfangreiche Modernisierung des über 30 Jahre alten Brunnens nötig sein.

Die Kugel, die sich – weil sie auf einem dünnen Wasserfilm schwimmt – spielend leicht mit nur einem Finger drehen lässt, ist ein Blickfang in der Hauptverwaltung und oft das Erste, was Besucher des Softwarekonzerns sehen. Im Laufe der Jahre ist der Brunnen zu einem Symbol für SAP in Walldorf geworden, auch für viele Beschäftigte ist er offenbar ein Fixpunkt. "Wir treffen uns an der Kugel!", sei eine übliche Verabredung unter Kollegen zum Mittagessen, schreibt eine Mitarbeiterin bei LinkedIn.

Hergestellt und geliefert hatte den Kugelbrunnen im Jahr 1991 die Kusser Granitwerke GmbH mit Sitz in Aicha vorm Wald. Genau 4771 Kilogramm wiegt allein die Granitkugel, weitere 7000 Kilogramm bringt der Findling aus dem bayrischen Wald auf die Waage, auf der die Kugel liegt. 155 Liter Wasser werden zwischen beide pro Minute gepumpt, damit die Kugel schwimmt.

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Seit einigen Monaten liegt sie allerdings auf dem Trockenen. Zunächst, um Energie zu sparen, und inzwischen, weil das rund 30 Jahre Hauptverwaltungsgebäude seit Ende 2022 geschlossen ist. Bis Herbst 2026 wird es von Grund auf runderneuert. Nur der Rohbau soll stehen bleiben.

Schnell stellte sich daher die Frage, was aus der Kugel im Zuge der Renovierung werden soll. Die Unternehmensleitung forderte die Beschäftigten sogar auf, eigene Vorschläge zu machen. Mehr als 30 gingen im Laufe der Wochen ein.

Die Reaktionen auf Younosis Versprechen, die Kugel zu erhalten, fielen am Wochenende bei LinkedIn entsprechend positiv aus: "Bravo", applaudierte ein Mitarbeiter, "was wäre die Hauptverwaltung ohne die Kugel?". "Tolles Signal in einer Zeit, in der vieles vergänglich ist und weichen muss", heißt es in einer anderen Reaktion.

Die erneuerte Hauptverwaltung soll Platz für 3300 Beschäftigte bieten, bislang waren es 2200. Für die Arbeiten hat SAP 219 Millionen Euro vorgesehen. Dabei soll das Gebäude der erste Anlaufpunkt für Gäste und Kunden bleiben. Anders als heute wird es aber einen Zugang auf der Vorder- und Rückseite geben.

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