Vorstandschef Hundsdörfer verbreitet Zuversicht
Optimismus beim Blick auf die zweite Jahreshälfte - Besserer Start ins zweite Quartal

"Heidelberg gehört zur Weltspitze": Vorstandschef Rainer Hundsdörfer kritisiert im RNZ-Interview die "falsche Wahrnehmung" des Unternehmens und unterstreicht die großen Fähigkeiten des Konzerns und seiner Mitarbeiter. Foto: Helmut Pfeifer
Wiesloch. (kla) Zuversicht will Rainer Hundsdörfer, Vorstandschef von Heidelberger Druckmaschinen, bei der Vorlage der endgültigen Zahlen fürs erste Quartal verbreiten: So sei der Konzern mit einer deutlich verbesserten Auftragssituation ins zweite Quartal gestartet, erklärte der Vorstandsvorsitzende am Dienstag bei einer Telefonpressekonferenz. Teile des schwachen ersten Quartals, vor allem im Europageschäft, hätten kompensiert werden können, so Hundsdörfer.
Heideldruck war schwach ins Jahr gestartet: Im ersten Quartal (April bis Juni) ging der Umsatz von 541 auf 502 Millionen Euro zurück, der Auftragseingang lag mit 615 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahreswert (665 Millionen Euro). Der Verlust nach Steuern verdoppelte sich auf 31 Millionen Euro an. Zur Begründung führt der Konzern eine zunehmende konjunkturelle Unsicherheit und Investitionszurückhaltung von Kunden an. Wegen veränderter Geschäftserwartungen hatte der Konzern Mitte Juli seinen Ausblick für das Gesamtjahr angepasst.
Heideldruck zeigte sich dennoch optimistisch: "Der gute Start in das zweite Quartal macht uns zuversichtlich, unser geplantes Geschäftsjahresvolumen zu erreichen", erklärte Hundsdörfer. Er geht davon aus, dass sich die Maßnahmen, die eingeleitet worden seien - wie etwa Arbeitszeitflexibilisierung Senkung geplanter Investitionen um 20 Millionen Euro sowie der Verkauf kleinerer Unternehmensbereiche - in der zweiten Jahreshälfte positiv bemerkbar machen werden.
Finanzvorstand Dirk Kaliebe bekräftigte, dass Heideldruck für das Gesamtjahr von einem Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres und von einem ausgeglichenen Ergebnis nach Steuern ausgehe. Die Aktie, deren Kurs nach der Gewinnwarnung eingebrochen war, stieg gestern um gut zwei Prozent 0,96 Euro im Xetra-Handel.
Dennoch beließ das Analysehaus Warburg Research die Einstufung für die Aktie am Dienstag auf "Sell" - mit einem Kursziel von 0,60 Euro. Die endgültigen Kennziffern hätten den schwachen Eckdaten des Druckmaschinenherstellers entsprochen, schrieb Analyst Eggert Kuls. Aber selbst der zuvor reduzierte Jahresausblick könnte sich als unerreichbar erweisen.



