Das denkmalgeschützte alte Schulhaus (links) wird saniert, das Gebäude der Musikakademie wird dagegen abgebrochen. Anschließend sollen an dieser Stelle rund 25 neue Wohnungen entstehen. Foto: Michael Fritz
Von Michael Fritz
Sulzfeld. Dass das Gebäude der ehemaligen Musikakademie nach dessen Aufgabe durch den Blasmusikverband Baden-Württemberg schweren Zeiten entgegengehen wird, ist in Kürnbach allgemein bekannt. Schließlich lässt sich solch eine Spezialimmobilie nicht ohne Weiteres umnutzen. Zwischenzeitlich hatte der "Internationale Bund" dort zwar unbegleitete minderjährige Flüchtlinge untergebracht, aber diese Verwendung läuft zum 31. März aus.
Bereits seit knapp zwei Jahren sind die Eigentümer des Areals, auf dem auch das alte Schulhaus und das Wohnhaus Leiterstraße 3 stehen, mit der Gemeinde im Gespräch, um die Weichen für das Gebäude-Ensemble neu zu stellen. Während das denkmalgeschützte Schulhaus und das Wohnhaus saniert werden sollen, eignet sich die markante Musikakademie nicht für eine Folgenutzung. Daher wird nun ein Abbruch mit anschließender Neubebauung geplant.
Rund 25 neue Wohneinheiten sind dabei vorgesehen, was in hohem Maße den Sanierungszielen "Stärkung der Wohnfunktion und Schaffung von Wohnraum" für dieses Areal entspricht. Um die Gesamtmaßnahme mit Fördermitteln aus der Städtebauförderung unterstützen zu können, wurde das seit Mai 2018 bestehende Sanierungsgebiet "Ortskern" bereits entsprechend erweitert. Sollten die anstehenden Gespräche mit dem Regierungspräsidium erfolgreich verlaufen, könnten bis zu 400.000 Euro Fördermittel in das Vorhaben fließen: Für den Abbruch der Musikakademie werden 270.000 Euro in Aussicht gestellt, die Modernisierung des alten Schulhauses brächte weitere 100.000 Euro und das Wohngebäude nochmals 30.000 Euro. Im Gegenzug muss der Investor einen Vorhaben- und Erschließungsplan zur Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens vorlegen.
In der anschließenden Diskussion sprachen die Gemeinderäte von einer "einmaligen Chance für die Musikakademie" und von "neuen Möglichkeiten für Kürnbach, die bislang hier noch nicht vorhanden" seien. Bürgermeister Armin Ebhart erinnerte nochmals daran, dass der Gemeinderat vor knapp einem Jahr eben genau deshalb das Sanierungsgebiet erweitert hatte, um diese Entwicklungsmöglichkeit zu schaffen.
Die Gemeinderäte fassten anschließend den Grundsatzbeschluss, das Vorhaben auf den Weg zu bringen, und beauftragten die Verwaltung, weitere Gespräche zur Klärung der Förderfähigkeit zu führen.
Zweiter Schwerpunkt der Sitzung war die gemeinsame Außenanlage von Schule und Kindergarten. Diese soll im Zuge der Sanierung des Schulgebäudes umgestaltet und verbessert werden. Neben dem Bau eines barrierefreien Zugangs zum Kindergarten ist auch die Vergrößerung des Spielgeländes ein Ziel der Maßnahme.
In seiner jüngsten Sitzung diskutierte der Gemeinderat nun die dazu vom Büro Müller & Schmidt vorgestellte Planung. Über die neu anzulegende Rampe können künftig auch Kinderwagen bequem zum Haupteingang geschoben werden. Die Gemeinderäte zeigten sich von der Planung weitestgehend angetan, hinterfragten aber, ob die geplante Einzäunung im rückwärtigen Bereich der Schule tatsächlich realisiert werden sollte.
Bürgermeister Ebhart gab zu bedenken, dass die mögliche Kosteneinsparung gegen Fragen der Sicherung des Geländes abzuwägen seien. Man beschloss, die Planung anzunehmen und die Außenanlage zu vergeben; die Frage des rückwärtigen Zauns soll in einem Ortstermin nochmals erörtert werden.