Stuttgarter OB

Grünen-Landeschefin Sandra Detzer zum Rückzug Fritz Kuhns

Detzer im RNZ-Interview: "Völlig absurd, daraus Schwäche zu interpretieren"

07.01.2020 UPDATE: 08.01.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 15 Sekunden
Sandra Detzer. Foto: sös

Von Sören S. Sgries

Heidelberg/Stuttgart. Für Grünen-Landeschefin Sandra Detzer (39) war Dienstag gewissermaßen der erste offizielle Arbeitstag nach der Weihnachtspause – und dann gleich so eine Nachricht: Mit der Ankündigung der Stuttgarter Oberbürgermeisters Fritz Kuhn, nicht mehr kandidieren zu wollen, habe auch sie nicht gerechnet, gibt die Heidelbergerin im Interview zu.

Frau Detzer, die Parteispitze hat rund zweieinhalb Stunden gebraucht, um auf Fritz Kuhns Ankündigung zu reagieren. Das heißt: Sie waren auch komplett überrascht, richtig?

Ja. Wir waren überrascht. Nichtsdestotrotz ist es mit Sicherheit die richtige Entscheidung, die Fritz Kuhn getroffen hat für sich und für seine Familie. Wir zollen ihm höchsten Respekt dafür, dass er sich da so klar und deutlich positioniert hat.

Sie glauben also an die "persönlichen Gründe"? Stand nicht einfach eine Wahlniederlage zu befürchten?

Auch interessant
Paukenschlag: Stuttgarts OB Fritz Kuhn tritt nicht für zweite Amtszeit an (Update)

Ich glaube ihm, dass es die persönlichen Gründe waren. Eine Kandidatur ist eine sehr persönliche Sache, wo man sich selbst und die eigene Person mit Haut und Haar in einen Wahlkampf wirft. Da muss man 120-prozentig dahinter stehen. Es ist absolut nachvollziehbar, dass Fritz Kuhn gesagt hat: Er möchte das für sich in dieser Form nicht mehr tun.

In Freiburg wurde der grüne Oberbürgermeister Dieter Salomon abgewählt. In Stuttgart tritt der Amtsinhaber freiwillig nicht mehr an. Deutet sich da ein "Großstadtproblem" der Grünen an?

Wir Grünen sind inzwischen in 69 Kommunen in Baden-Württemberg stärkste Kraft. Wir waren und sind in den Kommunen so stark wie nie zuvor. Es wäre völlig absurd, daraus eine Schwäche zu interpretieren. Wir werden selbstverständlich mit einem starken Personalangebot auch in die OB-Wahl im November 2020 in Stuttgart gehen.

Cem Özdemir ist ein Name, der sofort kursierte. Soll er kandidieren?

Die Stuttgarter Grünen haben heute zu Recht verlautbaren lassen, dass sie eine Kandidaten-Findungskommission einsetzen werden. Das ist genau der richtige Weg, um in einem geordneten Verfahren die Nachfolge zu bestimmen. Unser Ziel ist klar: Wir wollen, dass Stuttgart auch ab 2020 wieder grün geführt wird.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.