Sondersitzung für B27-Großprojekt anberaumt
Eine neue, für alle zugängliche Informationsvorlage zeichnet die Chronologie des Großvorhabens nach - Umstrittenes Vorhaben

Neckarsulm. (zy) Zu dem umstrittenen Straßenbauprojekt "B 27-Anschluss Binswanger Straße" hat die Stadtverwaltung Neckarsulm dem Gemeinderat eine chronologische Gesamtübersicht vorgelegt. Die Übersicht ergänzt den Sachstandsbericht, der in der Gemeinderatssitzung am 28. Januar vorgestellt wurde.
Wie erst seit Kurzem bekannt ist, muss für den Bau des Bundesstraßen-Anschlusses eine in der Nähe angesiedelte Strahlentherapiepraxis verlegt werden, weil die erwarteten Erschütterungen beim Bau die Behandlung mit den äußerst präzisen, aber auch empfindlichen medizinischen Gerätschaften stören würden. Dieses Vorhaben wird in einer separaten Informationsvorlage aufgeschlüsselt. Die beiden Infovorlagen sind hier veröffentlicht.
An den Stellen, die schützenswerte Interessen Dritter berühren beziehungsweise betriebsinterne Informationen enthalten, sind die Vorlagen geschwärzt. Die beiden Vorlagen wurden in der Gemeinderatssitzung am 23. Februar nicht behandelt. Um einen öffentlichen, strukturierten Diskussionsprozess zu beginnen, soll am 24. März ab 18.30 Uhr eine öffentliche Sondersitzung des Gemeinderates im Kultursaal der Ballei stattfinden.
Der geplante Anschluss der Bundesstraße an die Binswanger Straße hat bekanntlich eine lange Vorgeschichte. Die nun erstellte Chronologie zeichnet die Entwicklung von der ersten Planung 2001 über die Wiederaufnahme der Planung 2014 bis zur Überarbeitung des Entwurfs 2017 bis 2020 nach. Eine Projektkostenübersicht ergänzt die Darstellung.
In der Sondersitzung am 24. März wird Oberbürgermeister Steffen Hertwig dem Gemeinderat ein Format für einen breit angelegten Kommunikations- und Diskussionsprozess zum B27-Anschluss vorschlagen: "Es ist völlig klar, dass dieses schwierige Thema mit allen dazugehörigen hochkomplexen Aspekten – wie etwa auch dem vierspurigen Ausbau der B27 und den damit verbundenen großen Auswirkungen auf die Stadt – breit und öffentlich diskutiert werden muss."