Bus- und Straßenbahnfahrer in Karlsruhe und Baden-Baden im Warnstreik (Update)
Immer mehr Beschäftigte protestieren: bei Bus oder Straßenbahn am Freitag, Kitas am Montag und Krankenhäuser ab Dienstag.

Karlsruhe/Baden-Baden. (dpa-lsw) In Karlsruhe und Baden-Baden haben am Freitag wegen eines Warnstreiks zahlreiche Fahrgäste vergeblich auf Busse und Straßenbahnen gewartet. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi hatten 1000 Beschäftigte der Verkehrsbetriebe in beiden Städten ab 10 Uhr die Arbeit niedergelegt. Betroffen gewesen seien Zehntausende von Fahrgästen. Die Gewerkschaft will damit ihren Forderungen Nachdruck verleihen. Sie fordert für die rund 8600 Beschäftigten der acht Betriebe im kommunalen Nahverkehr in Baden-Württemberg unter anderem Entlastungstage, deutlich bessere Überstundenregelungen sowie die Anhebung des Urlaubsgeldes.
>>>Auch in der Rhein-Neckar-Region stehen am Dienstag Busse und Bahnen still<<<
Am kommenden Dienstag soll es in allen Verkehrsunternehmen im Land Warnstreiks geben. Sie befördern über eine Million Kunden pro Tag.
Der Kommunale Arbeitgeberverband Baden-Württemberg (KAV BW) verurteilte die Warnstreiks als "aus der Spur geraten". Die finanziellen Einbrüche bei den Betrieben seien wohl an den Verdi-Verhandlern spurlos vorbeigegangen. Deren Forderungen würden auf eine Erhöhung der Lohn- und Gehaltssumme von bis zu 25 Prozent bei den ÖPNV-Unternehmen hinauslaufen.
Der Warnstreik findet im Rahmen der Manteltarifrunde im kommunalen Nahverkehr TV-N Baden-Württemberg statt. Die Beschäftigten in den sieben Verkehrsbetrieben und beim Rhein-Neckar-Verkehr (RNV) sind aber von den parallel stattfindenden Entgeltverhandlungen für den öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen auch betroffen. In Baden-Württemberg gilt der TV-N für rund 6400 Beschäftigte in sieben kommunalen Verkehrsbetrieben in Stuttgart, Karlsruhe, Baden-Baden, Freiburg, Konstanz, Esslingen und Heilbronn. Der Haustarifvertrag bei der RNV gilt für 2200 Beschäftigte in Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen.
Auch interessant
Für Montag hat Verdi zu Warnstreiks in Kitas und in der Schulkindbetreuung in Stuttgart aufgerufen. Ab Dienstag soll auch in Kliniken im Kreis Göppingen und in Rastatt die Arbeit niedergelegt werden.
Update: Freitag, 25. September 2020, 12.27 Uhr
Karlsruhe/Baden-Baden/Göppingen. (dpa-lsw) Beschäftigte der Verkehrsbetriebe in Karlsruhe und in Baden-Baden sind am Freitag zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Los geht es nach Verdi-Angaben vom Donnerstag nach dem Schülerverkehr ab 10.00 Uhr. Die Gewerkschaft will für die rund 8600 Beschäftigten der acht Betriebe im kommunalen Nahverkehr in Baden-Württemberg unter anderem Entlastungstage, deutlich bessere Überstundenregelungen sowie die Anhebung des Urlaubsgeldes erreichen.
In der Kommenden Woche weitet Verdi die Warnstreiks im Konflikt des öffentlichen Dienstes auf Krankenhäuser aus. Am Montag sind in Stuttgart zunächst Beschäftigte des Jugendamts aufgerufen, zu protestieren. Dazu gehören die kommunalen Kitas. Am Dienstag sollen zahlreiche Dienststellen im Landkreis Göppingen in den Warnstreik treten. Betroffen sind laut Verdi wieder Kitas aber auch die Krankenhäuser in Geislingen und Göppingen. Auf dem Bahnhofsplatz in Göppingen ist um 11.00 Uhr eine Kundgebung geplant. Am Donnerstag gab es befristete Arbeitsniederlegungen in Ulm bei der Müllabfuhr, bei Bauhöfen sowie dem Klärwerk und in der Region Ludwigsburg.
Der Warnstreik bei den Verkehrsbetrieben findet im Rahmen der Manteltarifrunde im kommunalen Nahverkehr TV-N Baden-Württemberg statt. Die Beschäftigten in den sieben Verkehrsbetrieben und beim Rhein-Neckar-Verkehr (RNV) sind aber von den parallel stattfindenden Entgeltverhandlungen für den öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen auch betroffen.
In Baden-Württemberg gilt der TV-N für rund 6400 Beschäftigte in sieben kommunalen Verkehrsbetrieben in Stuttgart, Karlsruhe, Baden-Baden, Freiburg, Konstanz, Esslingen und Heilbronn. Der Haustarifvertrag bei der RNV gilt für 2200 Beschäftigte in Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen. Insgesamt werden in den acht Verkehrsunternehmen weit über eine Million Kunden pro Tag befördert.
"Die Arbeitgeber werden am Freitag spüren, wie ihre Gegenvorschläge mit Kürzungen bei den Beschäftigten ankommen. Wir hoffen sehr, im Interesse aller, die einen guten ÖPNV täglich brauchen, dass dieses Signal verstanden wird", sagte Verdi-Verhandlungsführer Andreas Schackert.