Heilbronn

Mit tausend Primeln ins Buga-Jahr

Bürgerempfang an der Schwelle des bedeutsamen Jahres: 100 Tage bis zur der Buga, 83 Tage bis zur Eröffnung der experimenta

07.01.2019 UPDATE: 08.01.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 10 Sekunden

In nicht ein mal mehr 100 Tagen wird die Bundesgartenschau in Heilbronn eröffnet. Dann tummeln sich 173 Tage lang Tausende Besucher auf dem Gelände am Neckar. Foto: Armin Guzy

Von Brigitte Fritz-Kador

Heilbronn. Die tausend bunten Primeln, die die Bühne der Harmonie zum Bürgerempfang der Stadt schmückten, waren an dessen Ende bald in guten Händen: Jeder Besucher der voll besetzten Festhalle, es sollen 1500 gewesen sein, durfte sich eine davon mit nach Hause nehmen. Im Mittelpunkt des Empfangs am Beginn eines der bedeutendsten Jahre der jüngeren Heilbronner Stadtgeschichte standen die beiden Großereignisse: die Eröffnung der experimenta am 31. März und der Buga am 17. April - an diesem Dreikönigstag waren es noch genau 100 Tage bis dahin. Oberbürgermeister Harry Mergel prophezeite, dass durch sie Heilbronn in diesem Jahr im "bundesweiten Schaufenster" stehe, sich dadurch die Wahrnehmung der Stadt verändern werde - und: "Das haben wir uns verdient."

Bei so viel Zukunft, blickte der OB aber auch zurück und erinnerte daran, dass die Welt um Heilbronn herum nicht heil ist, mit Brexit-, Europa- und Dieselkrisen, weltweiten Kriegen und Handelskriegen und durch sie Millionen Menschen auf der Flucht. Das alles treffe auch die Kommunen. Sein Ausblick auf das begonnene Jahr fiel positiver aus: "Heilbronn ist auf einem guten Weg." Er stellte einen "Erneuerungsprozess" der Stadt fest. Dabei sei man aber nur teilweise Akteur, beziehungsweise könne das Tempo bestimmen. Als Beispiel (s)einer "handlungsfähigen Kommune" nannte der OB die Lösung der Probleme "um Marktplatz und Kiliansplatz", davon rede heute niemand mehr. Zur Erinnerung: Bürger fühlten sich hier von Flüchtlingen "belästigt", es gab einen Messerangriff auf drei syrische Flüchtlinge, der Täter ist inzwischen verurteilt.

Das Lob der Wissensstadt Heilbronn blieb nicht aus, sie biete eine "Startbahn für ein gutes Leben für Generationen" sagte Mergel, dies unter anderem dank mehr wissensbasierten Arbeitsplätzen, ob in Chemie, Logistik oder der Automobilindustrie. In Anspielung auf das Engagement der Technischen Universität München, deren Campus demnächst offiziell eingeweiht wird und die Heilbronn zur Universitätsstadt macht, sagte der OB, Heilbronn werde auch in der ersten Liga der Start-ups mitspielen.

Seine Sorge für 2019: die Digitalisierung, das Informationsverhalten, hysterische Diskussionen zu Entscheidungsprozessen, dem wolle man unter anderen Transparenz entgegen setzten. Aber Mergel habe 2019 auch einiges vor. So wolle er Heilbronn weiter erneuern, Gutes Bewahren und Menschen im Blick behalten, die Hilfe benötigen. Die Ehrung einer ganzen Reihe von ehrenamtlichen Heilbronnern aus allen gesellschaftlichen Bereichen, stellte das bürgerschaftliche Engagement dann auch unter Beweis.

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Als Festredner gebeten waren die Geschäftsführer der Buga, Hanspeter Faas und der experimenta, Dr. Wolfgang Hansch. Letzterer blätterte nochmals das ganze, auf einen ersten Blick fast unüberschaubare Angebot von "Deutschlands größtem Science Center" auf und empfahl mit trockenem Humor ein Motto der experimenta, ein Einstein-Zitat auch zur Anwendung für Schülern bei schlechten Zensuren: "Fantasie ist wichtiger, Wissen ist begrenzt." Er wünsche sich, dass es vielleicht in zwanzig oder dreißig Jahren einen Nobelpreisträger geben werde, der seine ersten Schritte in einem der Labore oder Wissenswerkstätten der experimenta gemacht habe.

Mit einer Erfolgsmeldung wartete Faas auf: Zum Jahresende waren 28.000 Dauerkarten für die Buga verkauft, kalkuliert hatte man bis dato mit 20.000. (Ziel sind 33.000). Das gab Lob für die Heilbronner: Aus 39 Jahren Erfahrung mit Gartenschauen aller Art wisse er, dass es einen sicheren Erfolgsgarant gebe: Die Beteiligung der Bürger. Deshalb also auch die Blumen für die Heilbronnern, Primeln, zu ihnen gehören auch die Schlüsselblumen, seien auch Schlüssel zu den Herzen. Für den OB gab es noch einen Topf vierblättriges Kleeblatt als Glücksbringer dazu und für alle Besucher danach Brezeln und Wein.

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