Heilbronn

Grippe-Impfung zeigt Wirkung

2020 wurden in der Region Heilbronn nur 5251 AOK-Versicherte wegen Influenza behandelt.

12.12.2021 UPDATE: 13.12.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 30 Sekunden
Durch die Hygienemaßnahmen infolge der Corona-Pandemie ist das Immunsystem nicht ausreichend trainiert und Experten befürchten in dieser Saison eine Grippewelle. Foto: AOK

Heilbronn. (rnz) Durch die extremen Hygienemaßnahmen rund um das Corona-Virus gab es 2020 deutlich weniger Grippeerkrankungen als in den Jahren zuvor, heißt es von der Versicherung. So ist die Zahl AOK-versicherter Influenza-Patienten im Stadt- und Landkreis zuletzt auf 3297 Personen gesunken. 2018 waren es noch 5251. Bundesweit hatte das Robert-Koch-Institut (RKI) in der Grippesaison 2019/2020 insgesamt 187.500 Fälle bestätigt, rund 1000 Menschen starben. Nun erwarten die Experten in dieser Herbst-Winter-Saison wieder eine heftige Grippewelle, da das Immunsystem gegen Infektionen nicht mehr genügend trainiert ist.

Social Distancing, Abstand und Maske tragen: Damit wurde im vergangenen Winter nicht nur das Corona-Virus eingedämmt, sondern auch andere Krankheiten wie grippale Infekte, Halsschmerzen und die Influenza. Das Immunsystem war dadurch nicht gefordert und ist entsprechend geschwächt. Darum warnt das RKI, dass durch gelockerte Maskenpflicht und weniger Abstand Infektionen Personen besonders hart treffen könnten. Eine Grippeschutzimpfung sei daher in diesem Winter wichtig. Erste Patienten, die an der kleinen Schwester der Grippe, dem Erkältungsvirus RSV, erkrankt sind, liegen bereits im Krankenhaus. Dieses Virus betrifft normalerweise nur Kinder und kommt immer ein bis zwei Monate vor der Influenza. Weil es sich aber auf dieselbe Art und Weise verbreitet, nämlich über Tröpfcheninfektion, sehen Mediziner es als eine Art Vorboten der Grippe an. In Ländern mit gelockerter Maskenpflicht, wie zum Beispiel in Dänemark, hat sich das RS-Virus schon sehr stark verbreitet. Experten erwarten, dass dies bei der Grippe ebenfalls passieren wird.

"In Anbetracht der Covid-19-Pandemie ist eine hohe Influenza-Impfquote bei Risikogruppen von besonderer Bedeutung, um in der Grippewelle schwere Influenza-Verläufe zu verhindern und Engpässe in Krankenhäusern zu vermeiden. Gerade bei hohem Ansteckungsrisiko kann die Schutzimpfung dann einen großen Unterschied bedeuten und das Risiko, zu erkranken, um mehr als die Hälfte senken," erklärt Dr. Hans-Peter Zipp, Arzt bei der AOK Baden-Württemberg.

Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Schutzimpfung gegen die saisonale Grippe für Menschen ab 60 Jahren und Personen mit chronischen Erkrankungen wie Asthma, COPD, Herz-Kreislauf-, Leber- und Nierenkrankheiten, Diabetes, Multipler Sklerose, angeborenem oder geschädigtem Immunsystem. Die Empfehlung gilt weiterhin für Schwangere, Menschen, die in Einrichtungen mit viel Publikumsverkehr arbeiten und Personen, die Kinder, alte oder kranke Menschen betreuen.

Im Zusammenhang mit der Corona-Impfung gibt die Ständige Impfkommission Entwarnung: Eine Impfung gegen Corona und eine Grippeschutzimpfung stehen sich nicht im Wege: Es handelt sich um unterschiedliche Wirkstoffe und das kann das Immunsystem in der Regel verkraften. Die Kosten für diese Schutzimpfungen werden in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

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