Diese erschreckenden Ergebnisse gab es bei Alkohol-Testkäufen
Minderjährige bekamen problemlos Hochprozentiges - Nur selten wurde der Ausweis kontrolliert

Heilbronn. (rnz) Erschreckende Ergebnisse erbrachten Testkäufe am Dienstag im Land- und Stadtkreis Heilbronn. Aufgrund der zu erwartenden Schulabschlussfeiern sowie der Sommerzeit und den damit zu erwartenden oft ausschweifenden Alkoholgelagen suchten Polizeibeamte zusammen mit insgesamt acht minderjährigen Auszubildenden der Stadt Heilbronn und des Landratsamtes insgesamt 48 Geschäfte auf, um Tabakwaren und alkoholische Getränke zu kaufen. Betroffen waren Lebensmitteldiscounter, Kioske, Getränkehandel, Tankstellen und Tabakstores.
Bei mehr als der Hälfte der Einkäufe kam es zu Verstößen gegen das Jugendschutzgesetz. 21 mal wurden hochprozentige alkoholische Getränke an die Jugendlichen verkauft, in sechs Fällen kam es zum Verkauf von Tabakwaren. Nur selten wurden die Ausweise der potenziellen Käufer eingesehen und wenn sie eingesehen wurden, dann wurde trotzdem verkauft. Da nach den Testkäufen mit allen betroffenen Kassierern sowie Verantwortlichen gesprochen wurde, konnte festgestellt werden, dass auch die meisten Marktleiter solche Testkäufe befürworten.
Der Leiter des Hauses des Jugendrechts in Heilbronn, Dieter Ackermann, legt sich fest: "Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz wie der Verkauf von Hochprozentigem und von Tabakwaren an Minderjährige sind keine Kavaliersdelikte. Die Gesundheit unserer Jugend muss uns wichtig sein." Den Kontrolleuren ist bewusst, dass mit dieser Vorgehensweise nicht völlig verhindert werden kann, dass Jugendliche an Alkohol oder Tabak kommen.
Ackermann und die anderen Verantwortlichen hoffen jedoch, dass durch solche Aktionen die jungen Menschen und auch die Erwachsenen sensibilisiert werden und das Problem Alkohol weniger in den Hintergrund gerückt wird.
Aufgrund der Ergebnisse dieser Kontrollen werden nach Angaben der Polizei weitere Testkäufe durchgeführt.



