So läuft es mit dem digitalen Impfpass
Wie bekommt man ihn? Wie funktioniert die Kontrolle? Die wichtigsten Fragen im Überblick.

Von Sebastian Schlenker und Daniel Bräuer
Stuttgart/Heidelberg. Der digitale Corona-Impfnachweis ist da. Doch flächendeckend war er zum Start am Montag im Südwesten noch nicht verfügbar. Was er nutzt und wie man ihn erhält:
Was ist der digitale Impfnachweis? Er ist als Ergänzung zum gelben Impfpass gedacht und wird in Form eines ausgedruckten sogenannten QR-Codes ausgestellt. Der Nachweis lässt sich mit der Corona-Warn-App (ab Version 2.3.3) und der eigens dafür entwickelten CovPass-App im Smartphone hinterlegen und damit vorzeigen, ohne das gelbe Impf-Heft mit sich herumtragen. Ab Mittwoch soll dies auch in der Luca-App möglich sein.
Wie bekomme in den Impfnachweis? Die Impfzentren des Landes stellen diesen seit Montag allen vollständig Geimpften direkt nach der Impfung aus. Wer bereits zuvor in einem Impfzentrum geimpft wurde, bekommt den Nachweis laut Sozialministerium in den kommenden Wochen per Post. Wer zur Impfung beim Hausarzt war, kann den Nachweis womöglich dort erhalten, ansonsten in Apotheken. Etwas mehr als jede zweite Apotheke im Südwesten stellt die Nachweise seit Montag aus, so ein Sprecher des Verbands. Details vor Ort nennt das Portal www.mein-apothekenmanager.de.
Kann einfach jeder in die Apotheke gehen? Grundsätzlich können auch Menschen, die im Impfzentrum geimpft wurden, ihren Nachweis in der Apotheke erhalten. Dazu brauchen sie ein Ausweisdokument und ein Nachweis über die Impfung, etwa den gelben Impfpass oder eine provisorische Impfbescheinigung. Der Sprecher des Landesapothekerverbands bat aber um Zurückhaltung. Es solle nicht jeder direkt in die Apotheke kommen: Deren Hauptaufgabe bleibe es, Medikamente zu vertreiben.
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Was kostet der neue Nachweis? Für Geimpfte ist der digitale Nachweis kostenlos. Apotheken können ihn mit dem Bund abrechnen – 18 Euro pro Code. Das Land hat zudem einen Dienstleister beauftragt, den bisher in Impfzentren Geimpften ihre Nachweise zu schicken. Wenn sich jemand vorab seinen QR-Code aus der Apotheke holt, entstehen also zweimal Kosten.
Wie kommt der Nachweis ins Handy? Für beide Impfdosen gibt es einen eigenen QR-Code. Beide scannt man mit einer der genannten Apps ein. Zwei Wochen nach dem zweiten Termin zeigt die App "vollständigen Impfschutz" an, zuvor vorläufigen Schutz. Die App erzeugt wiederum einen Code, den man bei Kontrollen vorzeigt.
Wie funktioniert diese Kontrolle? Für Veranstalter oder Dienstleister gibt es eine eigene App, die den Impfstatus von Besuchern scannt. Das funktioniert mit dem Code, den die Apps auf dem Bildschirm anzeigen, oder dem auf Papier gedruckten Zertifikat. In den Codes ist der Name des Nutzers hinterlegt. Um Missbrauch verhindern, soll der Veranstalter den Namen mit einem Ausweis abgleichen.
Warum funktioniert der Code nicht, den ich im Impfzentrum erhalten habe? In manchen Zentren wurden schon seit Ende Mai Impfbescheinigungen ausgestellt, die einen QR-Code tragen. Dieser ist aber nicht für den digitalen Impfnachweis gedacht, wie Impflingen mancherorts mitgeteilt wurde. Das teilte das Gesundheitsamt in Heidelberg am Montag auf RNZ-Anfrage mit. Erst seit dieser Woche gibt es die richtigen Codes. Zu erkennen sind sie an der Überschrift "EU-Covid-19 Impfzertifikat".
Welche Erleichterungen bringt mir der Impfnachweis? Sowohl mit dem digitalen Impfnachweis als auch dem auf Papier kann man bestimmte Erleichterungen erhalten, die für Geimpfte gelten. Oftmals fällt beispielsweise die Testpflicht weg. Und einige Länder – wie etwa Österreich – sehen für Geimpfte Erleichterungen bei der Einreise vor.



