Hintergrund Borkenkäfer Hardheim

12.10.2018 UPDATE: 12.10.2018 06:00 Uhr 46 Sekunden

Die Borkenkäfer sind eine Unterfamilie der Rüsselkäfer. In Europa sind 154 Arten bekannt. Weltweit gibt es rund 4000 bis 5000 Arten. Eine davon ist der Buchdrucker.

Die Fichten in Deutschland leiden aktuell vor allem unter dem Buchdrucker. Da er seine Brutsysteme in der Rinde der Wirtsbäume anlegt, wird er den Rindenbrütern zugerechnet. Die deutsche Bezeichnung stammt von den Larvengängen des Käfers, die geschnittenen Lettern ähneln.

Ab 16 Grad Celsius schwärmt der nur einen halben Zentimeter große Buchdrucker aus. Der männliche Käfer befällt zunächst Schadholz und baut seine Rammelkammer (die heißt wirklich so). Dann lockt er die Weibchen an, die Muttergänge bauen. Dorthin legen sie nach der Paarung etwa 40 bis 50 Eier ab. Die Larve schlüpft und baut die namensgebenden Larvengänge. Dann verpuppt sich die Larve, und nach drei Wochen schlüpft die nächste Generation. Die nimmt dann kein Schadholz, sondern Bäum ins Visier.

Ob es zu einer Epidemie kommt, hängt entscheidend von der Temperatur im Frühjahr ab - bei warmen Temperaturen läuft die Vermehrung schneller ab - und von der Frage, wie widerstandsfähig die Fichten sind. In besonders trockenen Jahren haben die Bäume dem Schädling nämlich nur wenig entgegenzusetzen. (rüb)