Und was war Harders Rolle?

Investor vertraute der Wissenschaft

16.07.2019 UPDATE: 16.07.2019 06:00 Uhr 32 Sekunden

Und was war Harders Rolle?

Jürgen Harder, vorbestrafter Unternehmer aus Hockenheim, ist eine illustre Figur. Bei der Heiscreen-Firma stieg er im Oktober 2017 als Freund von Christof Sohn ein. Der Frauenklinik-Chef drückte ihn als Investor durch. Und das, obwohl es laut Kommission mit dem "High-Tech Gründerfonds" einen in den Lebenswissenschaften viel erfahreneren Interessenten gegeben hatte.

Mit Harders Einstieg in den Brustkrebs-Bluttest habe es "schon einen Umschwung hin zu einem kommerziellen Interesse" gegeben, so die Kommission. Jedoch sei der Investor nicht unangemessen vorgegangen, habe stets eine klare Linie gehabt und der Wissenschaft vertraut. Dass er wegen des vertraglich festgelegten und nicht gehaltenen Versprechens, der Bluttest erreiche eine Trefferquote von 100 Prozent, Schadensersatz fordere, ist aus Sicht der Kommission nachvollziehbar. Auch den Zeitpunkt der PR-Kampagne habe er nicht forciert. Jedoch war Harder es wohl, der Ex-"Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann als eine Art freundschaftlichen Berater ins Boot holte. (rie)