Tempel

17.01.2020 UPDATE: 25.01.2020 06:00 Uhr 46 Sekunden

Willkommen: In den Tempeln dürfen sich Fremde überall willkommen fühlen. Fotos sind – Respekt und Zurückhaltung vorausgesetzt – kein Problem. Der Zugang ist kostenlos.

Etikette: "Was die Kleiderordnung betrifft, sind wir Taiwanesen locker drauf, auch in den Tempeln", erklärt Führerin Michelle Chiu, 63. Shorts sind kein despektierliches Hindernis, weder für Frauen noch für Männer, auch die Arme müssen nicht bedeckt sein. Tempelbezirke betritt man oft mit Schuhen, nur in einzelnen Räumen müssen diese manchmal ausgezogen werden. Vereinzelt sieht man Einheimische, die den Tempel sogar mit Hund betreten.

Tabus: Niemals auf die Schwelle treten, das ist ein No-Go! Es verheißt Unglück. Schwellen sind oft mit knöchel- oder kniehohen Absperrhölzern versehen, was zum Fehlschluss verleiten kann, der Tempel sei geschlossen. Einfach drübersteigen! Die Hindernisse sollen zudem böse Geister abhalten. Stehen Prozessionen in Tempelbezirken an, gilt als Tabu, den Prozessionsweg zu kreuzen, selbst wenn sich mittendrin eine größere Lücke auftut.

Die Götter befragen: Die konfessionelle Toleranz ermöglicht, dass auch Glaubensfremde die Halbmondhölzchen austesten dürfen. Reisende nehmen die Hölzer aus einem eigens bereitgestellten Körbchen, aber sollten nicht vergessen, sich zunächst den Tempelgöttern vorzustellen. Dann geht’s los mit den Würfen.