Stechuhr

01.05.2019 UPDATE: 15.05.2019 06:00 Uhr 31 Sekunden

Stechuhr

Stech- oder Stempeluhren verbreiteten sich mit der Industrialisierung im späten 19. Jahrhundert. Vorläufer entstanden in Bayern ab etwa 1800, um etwa die Anwesenheit und die Patrouillen von Polizeibeamten zu dokumentieren. Der Schwenninger Ratsschreiber Johannes Bürk stellte 1855 ein tragbares Gerät vor, mit dem Nachtwächter an jeder Station ihres Rundgangs per Schlüssel ein Prüfzeichen auf Papierstreifen prägten. Bis 1889 verkaufte seine "Württembergische Uhrenfabrik" 29.000 dieser Kontrolluhren. Sein Sohn Richard entwickelte 1879 einen Apparat, der über ein Hebelsystem die Anwesenheit von Arbeitern aufzeichnen sollte. 1897 folgte der "Billeteur", der die Uhrzeit auf eine Karte aufstempelte, die jeder Arbeiter beim Kommen und Gehen ins Gerät stecken musste. Vorbild waren amerikanische und schottische Hersteller, aus denen 1924 die International Business Machines Corporation hervorging - IBM. Spätere Systeme stanzten Markierungen in maschinenlesbare Lochkarten - "Stechuhren" im wörtlichen Sinn und Vorläufer der heutigen Computer. hol