Ein solches winziges Vöglein sorgte vor Kurzem in Eppelheim für verwunderte Blicke. Foto: Plath
Eppelheim. (aham) Wer ist das denn? Genau das fragte sich Karl Zinner neulich. Da beobachtete der Eppelheimer nämlich einen unbekannten Gast in seinem Garten. Er war sich sicher: Dieses kleine Vöglein hatte er bisher noch nie gesehen. "Obwohl ich relativ häufig hier bei uns die Vögel beobachte", wie er betont. Mit einem Foto von dem ihm unbekannten Tierchen fragte er bei "mindestens 20 Gartenfreunden – Profi wie Laien" nach, erzählt er. Doch niemand konnte ihm helfen. Daher wandte er sich nun an die RNZ, in der Hoffnung, dass die Regionalzeitung ihm hilft, das Vogelrätsel zu lösen.
Natürlich fragte die RNZ – wie immer in solchen Fällen – ihren Vogelexperten Heiner Schmidt aus Nußloch. Und tatsächlich konnte der Naturschutzwart den kleinen Piepmatz identifizieren: "Es handelt sich um ein Wintergoldhähnchen." Schmidts Ausführungen zufolge sind die Vögelchen mit dem gelben Scheitelstreif auf dem Köpfchen derzeit bei uns aus den nordischen Bereichen kommend unterwegs. "Es ist selten, dass man sie zu Gesicht bekommt", weiß Schmidt. "Der Kundige sieht sie meist erst, wenn er ihre wispernden, leisen Rufe hört."
Wintergoldhähnchen gehören zu den kleinsten Vögeln Europas. Laut Schmidt sind sie kleiner als ein Zaunkönig und wiegen nur um die zehn Gramm. Dass sie so winzig sind, wird ihnen aber des Öfteren zum Verhängnis: "Leider werden diese anmutigen Vögel sehr oft Opfer unserer spiegelnden Fensterscheiben", berichtet der Nußlocher Vogelkundler. So war es auch in Eppelheim: Karl Zinner fand seinen gefiederten Gast ganz benommen am Boden. "Obwohl die Scheiben mit hängenden Bändern versehen sind, die solche Ereignisse verhindern sollten", so Zinner.