Leimen

Verdächtiges Paket sollte nach Eppelheim gehen (Update)

20.02.2021 UPDATE: 21.02.2021 19:43 Uhr 1 Minute, 52 Sekunden

Leimen/Eppelheim. (cm) Samstagvormittag, Stralsunder Ring, Leimen: In den Einkaufsmärkten im Norden der Großen Kreisstadt erledigen die Menschen ihre Wochenendeinkäufe. Plötzlich wird es hektisch: Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst eilen zur Zustellbasis von Post und DHL neben dem Zementwerk. Hier wurde ein verdächtiges Paket gemeldet – und die Vermutung liegt nahe, dass es sich um einen weiteren explosiven Karton handelt. Da war noch nicht bekannt, dass in der Anschlagsserie auf Lebensmittelfirmen ein Verdächtiger gefasst wurde (siehe "Metropolregion").

Kleiner Brandfleck, große Wirkung: Nach RNZ-Informationen sorgte ein kreisrunder schwarzer Fleck auf einem Paket in der Größe eines Zwei-Euro-Stücks gegen 10 Uhr dafür, dass dieses als verdächtig eingestuft wurde. Brisant: Es war nach Informationen dieser Zeitung an ein Unternehmen in der Rudolf-Wild-Straße in Eppelheim adressiert, wo auch ADM Wild seinen Sitz hat – bekanntlich das erste Ziel der Anschlagsserie. Es folgte ein Großeinsatz. Die Polizei teilte zunächst lediglich mit, dass ein verdächtiges Paket "angehalten" wurde und die Zustellbasis vorsorglich geräumt wurde. "Die Entschärfer des Landeskriminalamts wurden routinemäßig hinzugezogen", hieß es weiter.

Gegen 13 Uhr dann Entwarnung: Das Paket wurde von Spezialisten des Landeskriminalamts geöffnet und es wurde kein "sprengstoffverdächtiger Inhalt" festgestellt. Die Ursache der "auffälligen äußerlichen Beschaffenheit" des Pakets – die Polizei sprach nur von einer "Verfärbung der Hülle" – blieb unbekannt. Ein Zusammenhang zu den explosiven Postsendungen sei aber ausgeschlossen.

Somit konnte auch die Feuerwehr wieder abrücken, die laut Stadtbrandmeister Armin Nelius mit rund 15 Einsatzkräften zu einem "Kleinbrand" alarmiert worden war. "Wer eins und eins zusammenzählen kann, wusste gleich, um was es geht", so Nelius. Das Paket war beim Eintreffen der Feuerwehr bereits im Freien, wo es aus sicherer Entfernung bis zum Eintreffen der Spezialkräfte überwacht wurde. "Es ging keine Gefahr aus", so Nelius. "Es hat nicht gebrannt."

"Wir sind froh, dass es sich um einen Fehlalarm gehandelt hat", so ein Post-Sprecher auf RNZ-Anfrage. Zu Verzögerungen bei der Zustellung anderer Sendungen sei es nicht gekommen. Zu dem Paket wollte die Post keine Angaben machen. Nach RNZ-Informationen soll es von einem Unternehmen im Stuttgarter Raum stammen. Ein Vertreter der Eppelheimer Firma soll vor Ort bestätigt haben, dass es Geschäftsbeziehungen gebe. Der Inhalt: zahlreiche Papierseiten ...

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Leimen. (pol/mare) In einem Verteilerzentrum der Deutschen Post in Leimen hat ein verdächtiges Paket am Samstag einen Einsatz von Polizei und Feuerwehr ausgelöst. Es soll laut Polizei aber keinen Zusammenhang mit den Päckchen-Bomben bei Wild in Eppelheim sowie in Neckarsulm und Ulm geben. 

Gegen 10 Uhr wurde das Päckchen demnach entdeckt und das Paketzentrum geräumt. Spezialisten des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg öffneten das Paket. Dabei wurde aber kein sprengstoffverdächtiger Inhalt festgestellt. Über die Ursache der auffälligen äußerlichen Beschaffenheit des Pakets - die Hülle war verfärbt - die den Verdacht erweckt hatte, die Sendung könnte Sprengstoff enthalten, liegen bislang keine Erkenntnisse vor.

Ort des Geschehens

Ein Zusammenhang zu den explosiven Postsendungen, über die in den vergangenen Tagen in der Presse berichtet wurde, kann nach Einschätzung der Ermittler ausgeschlossen werden.