Klinikum Hintergrund

Wie es weitergeht

20.05.2019 UPDATE: 20.05.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 3 Sekunden

Wie es weitergeht

Acht Wochen sind seit der Aufdeckung der Ungereimtheiten rund um den Bluttest und die aufwendige PR-Kampagne vergangen. Passiert ist seither wenig, wenn es um Konsequenzen am Klinikum geht. Die Freistellung von Markus Jones deutet aber darauf hin, dass der Aufsichtsrat jetzt durchgreifen will.

Vermutlich in der kommenden Woche wird sich das Gremium erneut zu einer außerordentlichen Sitzung treffen. Dabei dürfte es auch um weitere personelle Konsequenzen gehen, zumal die beiden Maßnahmen, die der Aufsichtsrat in seiner letzten Sitzung am 5. April beschloss, bisher nicht fruchteten. So wurde dem Vorstand ein Berater beigestellt, der eine klare Linie herstellen sollte, wie das Klinikum gemeinsam die Krise bewältigt. Doch mit Ausnahme des großen RNZ-Interviews vom 29. April ist das nicht gelungen - zu unterschiedlich die Interessen innerhalb des Klinikums.

Als zweite Maßnahme zog der Aufsichtsrat die Aufklärung durch die Unabhängige Kommission an sich. Doch die will jetzt erst am 17. Juli einen Zwischenbericht und bis Ende des Jahres Empfehlungen abgeben. Derweil kommen immer mehr Details ans Licht der Öffentlichkeit. Das Klinikum kommt nicht zur Ruhe. Und wenn zwei Tage später, am 19. Juli, die Forschungsminister des Bundes und der Länder die Ergebnisse des Exzellenzwettbewerbs verkünden, dann geht es auch darum, wie der Heidelberger Skandal aufgearbeitet wurde. Wissenschaftsministerin Theresia Bauer schreibt in ihrer Antwort auf eine Anfrage der CDU-Landtagsfraktion zum Bluttestskandal: "Es wäre abwegig, die exzellente Arbeit einer gesamten Universität (...) wegen des Fehlverhaltens Einzelner zu entwerten." Sie warnt aber gleich im folgenden Satz: "Allerdings gehört der verantwortliche und professionelle Umgang mit Problemen wissenschaftlicher Redlichkeit und Compliance zu einer wissenschaftlich exzellenten Einrichtung." Der Sachverhalt müsse zügig und rückhaltlos aufgeklärt werden. Die Vorstände sollten den Text sehr genau lesen. we