Hintergrund - Wohnprojekte Mark Twain Village

07.01.2020 UPDATE: 08.01.2020 06:00 Uhr 49 Sekunden

Die Finanzierung der drei Wohnprojekte läuft ganz klassisch über Bankkredite, aber auch über Direktkredite, die Unterstützer den Projekten geben und dabei den Zinssatz innerhalb einer vorgegebenen Spanne frei wählen können, bei den Hagebutzen etwa zwischen 0 und 1,9 Prozent. Diese sogenannten Nachrang-Darlehen dienen zur Absicherung der Bankkredite.

Bei Konvisionär kommen Förderkredite aus Programmen der Bundesregierung, der Kreditanstalt für Wiederaufbau und anderen Zuschussgebern dazu, etwa durch das Förderprogramm Rationelle Energieverwendung der Stadt Heidelberg.

Die Besitzstruktur ist bei den drei Projekten ähnlich. Grundsätzlich gehört die Immobilie nicht den Bewohnern direkt, sondern einer GmbH. Diese besteht aus zwei Gesellschaftern, einer ist immer der Verein der Bewohner.

Bei den Hagebutzen und der Raumkante ist der zweite Gesellschafter das Mietshäuser-Syndikat, ein Verbund von über 125 selbstverwalteten Wohnprojekten, der dauerhaften, günstigen Mietwohnraum schaffen will. Als Mitgesellschafter hat das Mietshäuser-Syndikat etwa beim Hausverkauf, der Umwandlung in Eigentumswohnungen oder ähnlichen Zugriffen auf das Immobilienvermögen ein Vetorecht.

Bei Konvisionär nimmt die Rolle des zweiten Gesellschafters der "Verein zur Sicherung selbstverwalteter Wohnformen" ein, in dem nicht nur die aktuellen Bewohner Mitglied werden können, sondern auch sonstige Interessierte. Zweck ist ebenfalls die Verhinderung des Hausverkaufs und die Förderung anderer gemeinschaftlicher Wohnformen. In beiden Modellen ist festgelegt, dass über die Organisation des Zusammenlebens allein der Hausverein entscheidet.

Infos: www.hagebutze.de, www.konvisionaer.de, www.raumkante.info