Hintergrund - Trubel an der Waldhof-Spitze - Gruber und Köhnlein stehen offenbar vor dem Rücktritt

01.09.2019 UPDATE: 01.09.2019 21:00 Uhr 1 Minute, 38 Sekunden

Gruber und Köhnlein stehen offenbar vor dem Rücktritt

Mannheim. Sportlich läuft es beim SV Waldhof Mannheim seit Monaten maximal erfolgreich, aber selbst der gute Start in die Dritte Liga kann Probleme innerhalb der Führung des Klubs nicht gänzlich überdecken. Erneut stehen Präsidiumsmitglieder der Blau-Schwarzen wegen Ärger mit dem Präsidenten und Mäzen Bernd Beetz vor dem Rücktritt.

Die Botschaft, die Bernd Beetz im November aussendete, war eindeutig. "Ich möchte den Klub vereinen", sagte der Unternehmer, als er sich von den Mitgliedern des SV Waldhof zum Präsidenten wählen ließ. Der Mäzen des Traditionsvereins war bis dahin im Aufsichtsrat der Spielbetriebs-GmbH tätig und trat sein neues Amt mit der Aussage an, Unstimmigkeiten zwischen dem eingetragenen Verein (e.V.) und der Profiabteilung ausräumen zu wollen. Mit diesem Vorhaben scheiterte der 69-Jährige bislang, denn weiterhin gibt es große Schwierigkeiten zwischen Akteuren der GmbH und des Vereins. Und nicht nur das: Nach RNZ-Informationen gibt es außerdem Gräben innerhalb des Präsidiums, die dazu führen, dass Vizepräsident Wolfgang Gruber und das erst vor wenigen Wochen installierte Präsidiumsmitglied Peter Köhnlein vor dem Rücktritt stehen. Beide waren telefonisch nicht erreichbar und äußerten sich deshalb nicht zu ihrer Position, am Alsenweg ist es aber ein offenes Geheimnis, dass Gruber und Köhnlein wegen Unstimmigkeiten mit Bernd Beetz ihre Ämter zeitnah niederlegen werden.

Ein Grund für den Streit soll eine nichteingehaltene Zusage von Beetz an Gruber und Köhnlein sein, weitere Mitglieder in das Präsidium zu berufen. Dafür sollte offenbar Schatzmeister Thomas Bollmeyer aus dem Gremium ausscheiden, der zwischenzeitlich nicht mehr in Mannheim arbeitet und alleine deshalb nur wenig Zeit für den SVW aufbringen kann. Köhnlein sollte das Finanzressort innerhalb des Präsidiums übernehmen, die weiteren zu benennenden Präsidiumsmitglieder sollten Gruber und Köhnlein entlasten. Aus den Plänen wurde nichts, weil Beetz sich dazu entschloss, Bollmeyer im Amt zu belassen.

Nicht nur die Abkehr der vorher wohl getroffenen Zusage sorgte für den Streit innerhalb des SVW-Präsidiums, hinzu kam außerdem Ärger über die Amtsführung von Beetz und die Art des Miteinanders. Das sorgte für die nahende Demission von Gruber, dem Vorsitzenden Richter am Landesarbeitsgericht, und Köhnlein, der als erfolgreicher Unternehmer erst vor einigen Wochen sein Amt angetreten hatte. Köhnlein sollte/wollte den Verein wirtschaftlich besser aufstellen und über sein Netzwerk Sponsoren finden, die dem e.V. weitere Einnahmen bringen. Nicht mehr im Amt ist Stefan Höß, der ursprünglich als Vizepräsident neben Beetz gestartet war, aber Anfang Juli zurücktrat. Für Montagabend ist eine außerordentliche Sitzung des Aufsichtsrates und Präsidiums angesetzt. (miwi)