Hintergrund Sommertour Druckerei

14.08.2020 UPDATE: 14.08.2020 19:30 Uhr 51 Sekunden

> Wie es früher war: Seit die erste RNZ vor 75 Jahren in Druck ging, hat sich vieles verändert. Damals transportierten noch Pferdekutschen das schwere Papier zur Druckerei, erzählte Frank Griesbaum, Schichtleiter in der Druckerei. Doch auch das Druckverfahren selbst ist mit der Zeit immer einfacher geworden – insbesondere mit der Einführung des Offset-Drucks vor rund 30 Jahren. "Das Hochdruckverfahren, das wir vorher hatten, war mit einem Riesen-Aufwand verbunden. Es bedeutete auch viel mehr Handarbeit."

> Wie es heute geht: Wenn die Redakteure ihre Seiten abmelden, gelangen diese auf elektronischem Weg in die Druckerei. Dort belichten die Mediengestalter Aluminiumplatten vom Computer aus ("Computer-to-Plate-Verfahren"). Für jede Zeitungsseite sind vier Platten nötig. Jede von ihnen druckt eine der vier Grundfarben Schwarz, Gelb, Rot und Blau übereinander und nebeneinander. Aber es geht nicht sofort aufs Papier. Beim sogenannten Offsetdruck, einem indirekten Druckverfahren, gelangen die Farben erst auf ein Gummituch und von dort aufs Papier.

> Was das in Zahlen heißt: Vier Aluminiumplatten pro Seite, mindestens 24 Seiten je Zeitung am Werktag, neun Regionalausgaben täglich. Was kommt da zusammen? "Wir belichten rund 220.000 Platten pro Jahr", berichtet Produktionsleiter Marco Theil. Die Platten sind nur einmal verwendbar, sie werden aber recycelt. 100 Kilo Schwarz werden jede Nacht verbraucht und damit 50 Tonnen im Jahr, außerdem 75 Tonnen bunte Farben. Rund zwölf Tonnen Papier werden jede Nacht bedruckt, knapp 4000 Tonnen jährlich. Das Papier ist zu 90 Prozent recycelt. jul